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Fehler auf der WebseiteArbeitsagentur nach Hackerangriff online teilweise lahmgelegt

Lesezeit 2 Minuten
Bundesagentur für Arbeit

Bundesagentur für Arbeit  (Archivfoto)

Nach einem digitalen Betrugsversuch gibt es erhebliche Probleme bei den Onlineangeboten der Bundesagentur für Arbeit.

Bundesweit sind Onlinekonten nur eingeschränkt nutzbar, bestätigte eine Sprecherin der Rundschau. So könnten Adress- und Kontodaten derzeit nicht online selbstständig angelegt oder geändert werden.

Das betreffe beispielsweise Menschen, die Arbeitslosengeld neu beantragen wollen. Auf der Webseite der Arbeitsagentur werden seit Ende März Fehlermeldungen angezeigt, bei denen auf andauernde Wartungsarbeiten hingewiesen wird.

Dauer wohl bis Ende April

Man arbeite daran, die Funktionseinschränkungen schnellstmöglich aufzuheben, so die Behörde. Dies werde wohl Ende April der Fall sein. Anträge auf Leistungen könnten   weiterhin gestellt werden, betonte die Sprecherin der Arbeitsagentur: „Allerdings sind Online-Antragsstrecken, bei denen eine Adresse oder eine IBAN erfasst oder geändert werden muss, von Einschränkungen betroffen. Eine nahtlose digitale Antragstellung ist in diesen Fällen aktuell nicht möglich.“

Nach Auskunft der Behörde hatten sich Unbekannte Zugriff auf eine dreistellige Zahl an Online-Profilen von Kunden verschafft. Dies sei durch die Arbeitsagentur bemerkt worden, die betroffenen Profile seien identifiziert worden.

Ermittlungen aufgenommen

Die Zugangsdaten seien über kompromittierte private Endgeräte abgegriffen worden, nicht über Behördensysteme. Die Kriminellen hätten bei einigen dieser Accounts Kontodaten geändert. Nach ersten Erkenntnissen wurde das aber früh genug entdeckt, sodass keine Zahlungen abgeflossen seien.

Wegen des Hackerangriffs hat die Zentralstelle Cybercrime in Bayern bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg, die für die Behörde mit Sitz in Nürnberg zuständig ist, Ermittlungen aufgenommen.

Man gehe dem Verdacht des Ausspähens von Daten, der Computersabotage und des versuchten Computerbetrugs nach, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage. Weitere Informationen würden mit Blick auf die Ermittlungen derzeit nicht öffentlich gemacht.

Kunden müssen zur Agentur

Während der Störung bittet die Agentur ihre Kunden, übergangsweise diese Daten in ihrer jeweiligen Dienststelle erfassen zu lassen. Die Mitarbeiter in den telefonischen Servicecentern und den Eingangszonen der Dienststellen vor Ort seien mit dem Thema vertraut und könnten weiterhelfen.

Das Personal sei dort entsprechend verstärkt worden. „Wir bitten die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen, sollte es zu längeren Bearbeitungszeiten kommen“, heißt es von der Agentur.