Marke erreicht1000 Menschen sind in Köln an oder mit Corona gestorben
Köln – Die Zahl der Kölner Sterbefälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus hat am Samstag die Marke von 1000 erreicht. „Die 1000 ist eine traurige Zahl“, sagte Gesundheitsdezernent Harald Rau der Rundschau. Mehr als die Hälfte der Verstorbenen war über 80 Jahre alt. Jünger als 20 Jahre war niemand, der in Köln mit dem Virus verstarb.
Rau beobachtet „im Angesicht der nie dagewesenen Fallzahlen der letzten zweieinhalb Monate“ aber auch eine positive Entwicklung. „Die Covid-Sterblichkeit in Köln sinkt kontinuierlich“, sagte Rau. „Das hat einerseits mit den insgesamt milderen Verläufen der Omikron-Variante zu tun, andererseits auch mit der vergleichsweise hohen Impf- und Boosterquote in Köln und den ergriffenen Maßnahmen.“
Sterberate in Köln vergleichweise niedrig
Rund 81 Prozent der Kölner sind vollständig geimpft. Im Deutschland-Schnitt sind es rund 76 Prozent. 64 Prozent der Kölner haben bereits eine Auffrischungsimpfung verabreicht bekommen (Deutschland: 58 Prozent). Nicht zuletzt trage das Verhalten jedes einzelnen dazu bei, die Zahl der Fälle und auch der Toten zu begrenzen, sagte Rau.
Von 100 Infizierten starben in Köln seit Beginn der Pandemie im Durchschnitt rund 0,4. Anfang des Jahres waren es noch rund 0,9. Schon damals lag die Sterberate deutlich unter dem bundesweiten Schnitt, auch im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten verzeichnete Köln durchschnittlich deutlich weniger Corona-Tote. Als möglichen Grund nannte die Stadt das Durchschnittsalter, das in Köln zwei bis drei Jahre unter dem deutschen Durchschnitt liegt. Denn fest steht: Je jünger, desto niedriger das Risiko für schwere oder tödliche Verläufe. Dazu komme in Köln eine laut Stadt „herausragende“ medizinische Versorgung.
Uniklinik berichtet von Erfolgen
Auch aktuell fällt der Vergleich ähnlich aus. Von 100 Infizierten sterben in Berlin und München durchschnittlich 0,5, in Hamburg 0,6. Der bundesweite Schnitt liegt bei 0,7.
Auch die Uniklinik berichtet davon, bei der Behandlung von Corona-Patienten erfolgreicher zu sein als die Kliniken im deutschen Schnitt. „Generell gilt: Zirka die Hälfte der an Corona erkrankten Patienten, die auf einer Intensivstation behandelt werden und maximal invasiv beatmet werden müssen, verstirbt“, sagte ein Sprecher. In der Uniklinik überlebten bis zu 55 Prozent dieser Patienten.
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Mehrere Studien bestätigen, dass ein Großteil der Sterbefälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus auf das Virus selbst zurückzuführen sind. Das Ergebnis einer von der RWTH Aachen im Februar veröffentlichten Studie: Nur in 14 Prozent der untersuchten Fälle war Covid lediglich eine Begleiterkrankung. Die häufigste Todesursache sei demnach ein Schaden von tiefliegenden Lungenbläschen, die für den Austausch zwischen Blut und Atemluft sorgen. Die zweithäufigste Todesursache sei laut den Wissenschaftlern der Ausfall mehrerer lebenswichtiger Organe.