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Machtkampf in der SPDPressekonferenz nach Wahl kurzfristig verschoben

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(Symbolbild).

Köln – Bei der Kölner SPD brennt es nach dem turbulenten Wahlabend lichterloh. Wie berichtet, hatte OB-Kandidat Andreas Kossiski unmittelbar nach seiner Niederlage in der Stichwahl angekündigt, dass er den Vorsitz der SPD-Ratsfraktion übernehmen will. Der amtierende Fraktionschef Christian Joisten zeigte sich davon ebenso überrascht wie viele andere Gäste auf der SPD-Wahlparty. Joisten betonte, auch er werde am Mittwoch für den Fraktionsvorsitz kandidieren, er warf Kossiski vor, sich nicht an Absprachen gehalten zu haben.

Am Wahlabend hatte die SPD für Montag, 13 Uhr, zu einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kossiski, Joisten und der Parteivorsitzenden Christiane Jäger eingeladen. Doch die wurde nur eine Stunde vorher kurzfristig abgesagt. Offenbar waren die Differenzen zwischen Kossiski und Jäger auf der einen Seite und Joisten auf der anderen Seite so unüberbrückbar, dass man sich am Montag nicht gemeinsam auf ein Podium setzen wollte.

Nun läuft alles auf einen Showdown in der Fraktionssitzung am Mittwoch hinaus. Fraglich ist, ob Joisten dann eine Mehrheit der 19 Fraktionsmitglieder hinter sich versammeln kann oder eine Mehrheit für Kossiski stimmt. Am Wahlabend zeigte sich Joisten zuversichtlich, dass er genügend Unterstützung in der Fraktion hat, um wiedergewählt zu werden.

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Kossiski betonte, als Spitzenkandidat wolle er Verantwortung übernehmen – „nicht um weiter zu spalten“, sondern um die SPD nach vorne zu bringen. Egal wie die Wahl ausgeht, dürften sich die Gräben zwischen den zerstrittenen Lagern in Fraktion und Partei weiter vertiefen. Die Pressekonferenz mit Kossiski, Joisten und Jäger soll jetzt am Donnerstag stattfinden.(fu)