Köln – Die Uniklinik und das Gesundheitsamt starten eine gemeinsame Studie zu gesundheitlichen und psychosozialen Spätfolgen einer Infektion mit dem Coronavirus. Das Gesundheitsamt kontaktiert dazu ab Dienstag 20.000 Kölner, die bereits seit mindestens drei Monaten nach einer Infektion genesen sind. „Wir haben aktuell die höchsten Infektionszahlen seit Beginn der Pandemie. Es gab noch nie so viel Corona-Erkrankte in Köln. Auch vor diesem Hintergrund ist es wichtig zu erforschen, welche Folgen eine Corona-Infektion für die Betroffenen auch auf lange Sicht hat. Das Long-Covid-Syndrom ist noch ein großes medizinisches Rätsel – deshalb freuen wir uns, dass wir mit dem großen Wissensschatz, den wir in fast zwei Jahren Pandemiebekämpfung gesammelt haben, zu seiner Aufklärung beitragen können“, sagt Gesundheitsamtsleiter Dr. Johannes Nießen.
Beobachtung über drei Jahre
Ziel der Studie mit dem Titel „Beyond Covid-19“ sei es, körperliche und seelische Beschwerden frühzeitig zu erkennen, um Betroffenen eine geeignete Behandlung ermöglichen zu können, erklärt Studienleiterin und Infektiologin Professorin Clara Lehmann. „Es finden regelmäßige Arztgespräche zum Verlauf der Erkrankung und Untersuchungen verschiedener Organsysteme statt“, erläutert Lehmann.
Die Ergebnisse sollen nicht nur aktuelle Probleme bekämpfen, sondern auch der Vorbereitung zukünftiger Pandemien dienen. Das NRW-Wissenschaftsministerium unterstützt das Projekt mit einer Gesamtfördersumme von rund 4,6 Millionen Euro in den kommenden vier Jahren. Teil des Projekts sind auch die NRW-Standorte Essen, Aachen, Bonn, Düsseldorf, und Münster. Aus allen Standorten soll eine Kohorte von rund 2000 Patienten aufgebaut werden, die für drei Jahre beobachten werden sollen.
Inzidenz leicht rückläufig
Am Montag betrug die Sieben-Tage-Inzidenz 1621. Es deutet sich bei der Inzidenz ein leichter Rückgang der Zahlen an. Der bisherige Höchststand der Sieben-Tage-Inzidenz (1955) liegt bereits eine Woche zurück. Das Robert-Koch-Institut meldete 1136 Neuinfektionen. Insgesamt gab es seit Pandemiebeginn in Köln nun über 188 000 bestätigte Infektionen.
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Die Impfnachfrage ist auch in der vergangenen Woche wieder gesunken. Von Montag bis Sonntag betrug die Zahl der Impfungen laut Impfmonitor der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVN) knapp 17 000, rund 12 000 davon fielen auf Auffrischungsimpfungen. In der Vorwoche betrug die Zahl noch knapp 27 000, wiederum eine Woche zuvor 32 000. (sim)