Akuter PlatzmangelJustizzentrum in Köln muss auf Ausweichquartier warten

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Leichtbauhalle Zelt für Justizzentrum

So soll ein Gerichtssaal aussehen.

Die Leichtbauhallen an der Luxemburger Straße sollen die Platznot der Gerichte lindern. Doch die Errichtung finden nun erst im Herbst 2024 statt.

Die kleine Gericht-Zeltstadt an der Luxemburger Straße kommt später. Die Leichtbauhallen sollten im April 2024 auf dem Parkplatz der Kölner Staatsanwaltschaft errichtet werden, nun ist klar: Es wird später.

„Abweichend von der Planung streben wir aktuell die Errichtung der Leichtbauhallen im vierten Quartal dieses Jahres an“, teilte Landgerichtssprecher Hans Logemann auf Anfrage der Rundschau mit. Die Erschließungsarbeiten auf dem jetzigen Parkplatz der Kölner Staatsanwaltschaft mit Strom-, Wasseranschluss und Zufahrt seien inzwischen aufgenommen und konnten teilweise schon abgeschlossen werden. Der Grund für die spätere Inbetriebnahme seien Verzögerungen im Genehmigungsprozess. Wann genau der erste Prozess startet, ist noch nicht abzusehen.

„Das wird sehr gut werden“

In den Leichtbauhallen werden vier Sitzungssäle sein. Zwei kleinere Säle fürs Amtsgericht, das ebenfalls im Justizzentrum beheimatet ist und zwei größere fürs Landgericht. Neben den Sälen und Beratungszimmern wird es in der Leichtbauhalle auch einen eigenen sogenannten Vorführbereich geben. Die Hallen sollen alles erfüllen, was auch im eigentlichen Gerichtsgebäude vorhanden ist: eine Vorführstelle für die Gefangenen, die mit den jeweiligen Transportern gebracht werden, eine Sicherheitsschleuse oder der Zuschauerbereich, teilte das Landgericht gegenüber Journalisten im Jahr 2023 mit.

Alles soll auf dem neuesten Stand der Technik sein. Als Beispiel dient unter anderem das Landgericht in Gießen. Dort hatte man in der Corona-Zeit die Leichtbauhallen als Verhandlungssäle aufgebaut, auch, um den nötigen Abstand zu wahren.

Auch in Düsseldorf sollen ähnliche Bauten errichtet werden, teilte das Justizministerium mit. „Das wird sehr gut werden“, zeigt sich der Kölner Landgerichtspräsident Roland Ketterle überzeugt, der sich für die „intensive Unterstützung“ des Justizministeriums und des Oberlandesgerichts bei der Planung und der kommenden Umsetzung bedankte.

Die Architektur der Hallen soll, so das Justizministerium, stabil, schallgeschützt und für alle Jahreszeiten geeignet sein. Der Grund für die neuen provisorischen Bauten ist die große Platznot in dem maroden Justizgebäude an der Luxemburger Straße. „Wir brauchen viel mehr Platz“, heißt es immer, wenn das Thema Leichtbauhallen angesprochen wird. Nun ist bald Besserung in Sicht.

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