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ArchitektenwettbewerbSo soll das Justizzentrum in Köln künftig aussehen

Lesezeit 3 Minuten
Ansicht von der Luxemburger Straße.

Der erste Preis ging an HPP Architekten aus Düsseldorf, die bereits den ersten Wettbewerb gewonnen hatten. Allerdings kritisierte die Jury die immense Verglasung.

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW hat die Sieger des hochbaulichen Architekturwettbewerbs für den Neubau des Justizzentrums in Sülz bekannt gegeben.

Selten hat ein Bauprojekt so in der Öffentlichkeit gestanden wie der Abriss und Neubau des Justizzentrums in Sülz. Einzig die Kölner Oper kann bei der medialen Aufmerksamkeit mithalten. Doch mit dem zweiten Architektenwettbewerb änderte sich das schlagartig. Eigentlich war eine Pressekonferenz geplant, wie schon beim ersten Wettbewerb vor rund anderthalb Jahren. Doch der Termin wurde kurzfristig abgesagt, das Ergebnis nur im Internet und ohne große Ankündigung gezeigt. Die Mitteilung dazu war im Vergleich zur bisherigen Kommunikation einsilbig. Dennoch stehen die Sieger fest und damit gleich mehrere Ideen, wie das neue Justizzentrum am Ende aussehen könnte.

Den zweiten Platz belegten Meurer Generalplaner aus Frankfurt

Den zweiten Platz belegten Meurer Generalplaner aus Frankfurt

Den ersten Preis beim hochbaulichen Wettbewerb ging an die Stadtplaner von HPP Architekten in Düsseldorf. Das Büro hatte bereits den städtebaulichen Wettbewerb für sich entschieden (siehe Infotext). Der Entwurf (große Visualisierung) entstand gemeinsam mit den Düsseldorfer Landschaftsarchitekten „Kraft.raum“. In der Begründung der Jury heißt es: „Die Arbeit gibt in der Verzahnung von städtebaulichen, architektonischen und freiräumlichen Fragestellungen gesamtheitliche, synergetische Antworten. “ Die Jury spricht von großer Qualität, hegt aber auch Kritik an „einem etwas zu hohen Verglasungsanteil.“

Der dritte Platz ging an das Kölner Büro JSWD Architekten, die mit unterschiedlich auskragenden Gebäudeteilen aus den vielen Entwürfen hervorstachen.

Der dritte Platz ging an das Kölner Büro JSWD Architekten, die mit unterschiedlich auskragenden Gebäudeteilen aus den vielen Entwürfen hervorstachen.

Der Siegerentwurf des Wettbewerbs wird jedoch nicht automatisch auch umgesetzt. Seitens des Bauherrn, dem Bau und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB NRW) heißt es: „Das Preisgericht kürte neben dem erstplatzierten noch einen zweit- und drittplatzierten Entwurf und vergab drei Anerkennungen. Mit den Preisträgern wird nun im Rahmen eines Vergabeverfahrens final verhandelt.“ Weiter führt der BLB aus: „Als öffentlicher Bauherr wird der BLB NRW zusammen mit dem Land Nordrhein-Westfalen einen nachhaltigen, zukunftsfähigen und wirtschaftlichen Entwurf umsetzen. Im Fokus stehen hierbei insbesondere eine optimale Flächenausnutzung und standardisierte einfache Funktionalitäten unter Berücksichtigung der Vorgaben zur klimaneutralen Landesverwaltung.“

Justizzentrum Köln: Zweiter Platz geht nach Frankfurt

Den zweiten Platz vergab die Jury an Meurer Generalplaner aus Frankfurt am Main, die ihren Vorschlag gemeinsam mit einem Luxemburger Büro und der Firma HDK Dutt und Kist aus Saarbrücken entwickelten. In der Vorprüfung lobte das Preisgericht: „Es entsteht ein Dreiklang aus Parklandschaft, Urbanität und Hofidentitäten.“

Auf Platz drei landete mit JSWD Architekten aus Köln ein Lokalmatador, die ihren Entwurf (Foto rechts unten) gemeinsam mit den Kölner Landschaftsarchitekten von Greenbox und Gina Architects aus Barcelona formten. Bei diesem Entwurf fallen besonders die unterschiedliche hervorragenden Gebäuteteile gleich in den Blick. Das lobte die Jury: „Die Idee solitärer Häuser im Park relativiert die Baumasse und reduziert mögliche Schwellenängste – die Öffentlichkeit wird eingeladen, sich von allen Seiten zu nähern.“

Welcher der drei Preisträger am Ende den Zuschlag bekommt, müssen die Verhandlungen zeigen. Wann die laufenden Gespräche enden sollen, ist derzeit nicht abzusehen. Wie die Rundschau berichtete, sieht der Zeitplan mittlerweile einen Abriss des 105 Meter hohen Turms an der Luxemburger Straße ab 2034 vor. Eine Fertigstellung könnte bis 2040 erfolgen, allerdings sind diese Angaben von den Verhandlungen mit den Preisträgern abhängig. Zuletzt rechnete der BLB NRW mit Kosten für das Bauwerk und die technischen Anlagen in Höhe von rund 425 Millionen Euro.