Kölner SchuleErweiterungsbau im Hildegard-von-Bingen-Gymnasium ist fertig
Köln – „Das Hildegard-von-Bingen-Gymnasium ist quasi das erste Pferd, das über die Ziellinie geht“, bemühte Pressesprecherin Anja Katzmarzik einen Vergleich zum Reitsport. Am Mittwoch wurde der Erweiterungsbau an der Schule vorgestellt. Es ist die erste Fertigstellung aus dem „Maßnahmenpaket Schulbau“, bei dem die städtische Gebäudewirtschaft mit einem Generalunternehmer aufs Tempo drücken will.
Gesamtkosten: 45 Millionen Euro
„Hier hat das funktioniert. Eigentlich sollte die Eröffnung erst im Sommer sein“, sagte Petra Rinnenburger, technische Betriebsleiterin der Gebäudewirtschaft. In 33 Monaten Bauzeit stellte das Generalunternehmen MBN das Gebäude fertig. Gesamtkosten: 45 Millionen Euro. „Bei den Lieferzeiten haben wir Corona sehr gespürt, wir mussten viel improvisieren“, sagte MBN-Niederlassungsleiter Sven Linnartz. Für Rinnenburger ein Beweis dafür, dass es sich lohnt, Aufträge an Generalunternehmer zu vergeben. Sie seien flexibler. Die Stadt hätte bei Problemen mit einem Vertragspartner neu ausschreiben müssen.
Der Erweiterungsbau im Sülzer Gymnasium war dringend nötig. Nachdem die Schülerzahl auf rund 1000 erhöht worden war, mussten viele Klassen in Containern unterrichtet werden. Sie können nun zum 1. März in das neue Gebäude umziehen.
Dort erwartet sie eine ansprechende moderne Lernumgebung, deren Gestaltung Projektleiterin Densi Poikayil mit besonderem Einsatz begleitet hat. „Ich bin hier selbst zur Schule gegangen. Hier zu arbeiten, war für mich schon etwas sehr besonders“, sagt sie. Auf zwei Etagen und rund 5100 Quadratmetern Nutzfläche sind zwölf neue Klassenzimmer, sieben naturwissenschaftliche Räume nebst Vorbereitungs- und Mehrzweckräumen entstanden.
Zudem gibt es eine große Bibliothek, von der aus man auch in die große Dreifachsporthalle nach dem Standard der NRW-Sportschulen im Untergeschoss schauen kann. „Blickbeziehungen sind wichtig“, sagt Marion Osthoff, kommissarische Teamleiterin im Projektmanagement. „Schule ist ein Lebensort für den ganzen Tag“, ergänzt Rinnenburger.
Dieser Lebensort ist mit Liebe zum Detail gestaltet. Auffallend sind dabei die vielen Arbeits- und Begegnungsflächen außerhalb der Klassenzimmer. So können Schülerinnen und Schüler so genannte „Lernmitten“ auf den weiträumigen Fluren nutzen. Sie sind violett oder fliederfarben abgesetzt und mit hellen Eichenholzbänken und -tischen möbliert.
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Ebenso wie langweilige Flure ist ein tristes Foyer passé. Stattdessen eröffnet sich den Kindern und Jugendlichen hinter dem Eingang eine so genannte „Lerntreppe“ − ein offener, lichtdurchfluteter Raum über zwei Etagen mit Podesten und Sitzbänken, an denen elektronische Geräte angeschlossen werden können. „Die Lerntreppe bietet Rückzugsorte und Orte für individuelles Lernen“, erläutert Osthoff.