Die Kölner Verkehrs-Betriebe beschreiben die nächste Bauphase am Waidmarkt. Ein Radweg soll spätestens Ende März fertig sein.
KVB-Baustelle in KölnNächste Phase für die Grube am Waidmarkt startet

Der Deckel ist drauf – weitere Arbeiten an der Langzeitbaustelle am Waidmarkt folgen nun.
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Was passiert aktuell und in den kommenden Wochen am Waidmarkt? In einer Mitteilung haben die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) nun erstmals konkrete Angaben dazu gemacht. Demnach sollen die Bauarbeiten an der Unglücksstelle des Stadtarchiveinsturzes in die nächste Phase gehen. Das Thema „Sicherheit“ steht dabei weiter im Vordergrund. Konkret: Zunächst seien die Fugen zwischen den insgesamt 23 Schlitzwand-Betonlamellen, die die gesamte Baugrube umschließen, so abgedichtet worden, dass von außen kein Grundwasser mehr in die Baugrube gelangen könne. Dies geschehe durch Vereisung, führen die KVB aus.
Dazu wurden Bohrungen vorgenommen, die bis zu 45 Meter in die Erde reichen. In diese Bohrlöcher wurden danach in einem zweiten Schritt doppelwandige Vereisungslanzen eingesetzt. Gleichzeitig habe man einen Versorgungskanal rund um die gesamte Baugrube errichten lassen, in den ein Kühlleitungssystem eingefügt wurde, das schließlich mit den Vereisungslanzen verbunden wurde, so die KVB weiter. Die darin hineingepumpte Vereisungsflüssigkeit werde im Betrieb auf minus 35 Grad abgekühlt. Dafür sorgen Vereisungsaggregate, die in zwei Containern auf der Baustelle untergebracht sind. Mit Hilfe dieses Systems entstehen nach KVB-Angaben rund um die Vereisungslanzen jeweils Eiskörper mit einem Durchmesser von etwa 1,50 Metern, die ein Eindringen von Grundwasser verhindern. Diese sollen bis zum Ende der Sanierung beziehungsweise dem Beginn der Rohbauarbeiten für das geplante Gleiswechselwerk aufrechterhalten werden.
Für die Anwohner und Passanten sichtbarer wird ein oberirdisches Projekt sein, das laut den Verkehrs-Betrieben noch bis Ende dieses Monats fertiggestellt sein soll. Ein 2,50 bis drei Meter breiter Radweg soll parallel zum bestehenden Fußweg entlang der Baustelle entstehen, der dann in beide Richtungen befahren werden kann. Um zwischen dem Friedrich-Wilhelm-Gymnasium und dem dortigen Rewe-Markt den nötigen Platz dafür zu schaffen, werde der bestehende Bauzaun ausreichend eingerückt, so die Pläne der KVB. Parallel zu den beschriebenen Arbeiten passierten weitere Sicherungsmaßnahmen unterhalb der bereits erfolgten Abdeckung der Unglücksstelle vom 3. März 2009. Eine Stahlrohrkonstruktion wurde laut KVB-Angaben eingebaut, mit denen die Wände der Baugrube gegeneinander abgestützt werden. Diese Verstärkung der Statik sei Voraussetzung dafür, dass im nächsten Schritt die darunterliegende, rund 1,80 Meter dicke Stahlbetondecke des zweiten Bauwerkgeschosses abgebrochen und entfernt werden kann. Hier werde später die Technik für die Gesamtanlage installiert.
Spezialunternehmen sollen Lärm minimieren
Um die Belastungen für die Anwohner möglichst gering zu halten, werde ein großer Teil der Stahlbetondecke von Spezialunternehmen entfernt, die mit einer Betonbohr- und Sägetechnik größere Stücke aus der Decke herauslösen und abtransportieren. Insgesamt seien fünf dieser Stahlrohrverstärkungen nötig, um in den kommenden Jahren die Baugrube im Verlauf der weiteren Sanierung nach und nach bis auf die endgültige Tiefe ausheben zu können, führen die KVB weiter aus. Eine etwa zwei Meter dicke und im Erdreich fest verankerte Bodenplatte ermögliche dann die endgültige Fertigstellung des Bauwerks.