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Kultur in KölnDas bietet das Sommerblut-Festival in diesem Jahr

Lesezeit 3 Minuten
13.04.2023; Festival Sommerblut

Die Theaterperformance „Durch lila Nebel“ ist eines der Glanzlichter des diesjährigen Programms des Festivals Sommerblut. Foto:

Das Sommerblut Kulturfestival will die Komfortzone verlassen. Von Samstag, 6. Mai bis Mittwoch, 24. Mai dreht sich alles um die Monster unserer Zeit.

„Raus aus der Bequemlichkeit“: Das Sommerblut Kulturfestival fordert alle Besucher dazu auf, sich den eigenen Ängsten zu stellen. Von Samstag, 6. Mai bis Mittwoch, 24. Mai suchen verschiedene schauspielerische, tänzerische und audio-visuelle Darbietungen die Monster unserer Zeit und entblößen unter anderem Rassismus, Spielsucht und Obdachlosigkeit. „Wir blicken auf Ängste, die gefährlich sind in ihrer Konsequenz, wie zum Beispiel Xenophobie, Angst vor Veränderung und vor Fremden. Dafür steht auch unser Motto „Geh dahin, wo die Angst ist„“, sagt Anna-Mareen Henke, künstlerische Leiterin des Festivals.

Über 20 verschiedene Events finden an elf verschiedenen Orten in Köln statt. Den Auftakt macht das dystopische Tanzgastpiel „Yishung is Burning“ um 20 Uhr im Schauspiel Köln mit anschließender Festivaleröffnung im Carlsgarten. Aber auch die TanzFaktur in Deutz, das Odonien in Neuehrenfeld, das Haus am See in Lindenthal, die Kneipe Subbelrather Hof und die alte Feuerwache gehören neben dem Rautenstrauch-Joest-Museum, dem Orangerie Theater, dem Bürgerhaus Stollwerck und dem Ebertplatz zu den Schaustätten des Festivals.

Festival Kiosk als Abendkasse und Pommesbude

Seit 2006 setzt sich Sommerblut Kulturfestival e.V. für alternative Kulturprojekte in Köln und Europa ein. „Für uns steht das Festival einerseits für künstlerisch hochwertige und inspirierte Produktionen, aber auch für einen erfreulich weitgefassten Begriff von Diversität“, sagt Thomas Jonigk, Chefdramaturg und stellvertretender Intendant des Schauspiel Köln.

Eine Besonderheit in diesem Jahr ist der Festival-Kiosk, ein mobiles Festivalzentrum, das abwechselnd und zeitgleich als Abendkasse, Kneipe, DJ-Pult, oder Pommesbude dient. Als Freiluft-Kiosk wandert das Konstrukt zwischen Bar und Bühne von einem Spielort zum anderen und lädt zu Gesprächen und Feierabendbierchen ein. Beispielsweise wird am Montag, 8. Mai um 18 Uhr der Kiosk am Ebertplatz zum Aufnahmeort eines Live-Podcasts zur Beantwortung der Frage „Wozu das Theater?“ und am Samstag, 20. Mai um 22 Uhr, bringt Martin Simonis im Lichthof der TanzFaktur den Kiosk mit einem DJ-Set zum Beben.

Highlights des diesjährigen Programms beinhalten die Theaterperformance „Durch lila Nebel“ am 18. Mai um 20 Uhr in der Alten Feuerwache zum Thema Flucht.

Die Ängste der Obdachlosigkeit

Das Musiktheater „Alias Parallelwelten 2030“ untersucht am 21 und 22. Mai um 20 Uhr im Orangerie Theater die Ängste der Obdachlosigkeit. „Wir finden uns mit Wohnungslosigkeit nicht ab!“, zitiert Dramaturgin Christina Siegert aus dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung. Am 21. Mai um 14 Uhr lädt die „Mad Pride“ Menschen aller Hautfarben und Identitäten ein, gegen Diskriminierung   zu demonstrieren und im Anschluss im Odonien zu feiern. Das Rautenstrauch-Joest-Museum wird für mehrere Tage Ort der Aufbahrung, und des Leichenschmauses einer gefällten Birke.

Die Festival-Tickets sind in verschiedenen Preisstufen von 4 bis 48 Euro erhältlich.

www.sommerblut.de