K-Pop-Konzert in KölnBegeisterte Fans feiern Eric Nam aus Südkorea

Selten in Deutschland, noch seltener in Köln zu hören und zu sehen: K-Pop, hier mit Eric Nam im E-Werk.
Copyright: Nabil Hanano
Köln – „We love you! We love you!“, ruft das Publikum rhythmisch und im Chor. „And I love you!“, sagt Eric Nam, und es klingt so ehrlich, dass man es einfach glauben muss. Ein K-Pop-Künstler in Köln: Knapp 1800 begeisterte Zuschauer feiern ihn und seine grandiose Show im E-Werk.
Millionen Fans weltweit
K-Pop? Das wird Englisch ausgesprochen und steht für Korean Pop: Millionen Fans weltweit lieben ihre K-Pop-Idole, die schon als Jugendliche von südkoreanischen Musikproduzenten gecastet und ausgebildet werden. Sie lernen tanzen und singen und dürfen mit viel Glück in einer Gruppe debütieren – das heißt, raus auf die Bühne gehen, Songs und Alben veröffentlichen und dank einer ausgeklügelten Marketingstrategie bald ganze Stadien füllen.
Nam kam erst mit 23 nach Südkorea - wird Solokünstler
Eric Nam ist eine Ausnahme. In den USA geboren, geht er mit 23 Jahren nach Südkorea, um K-Pop-Idol zu werden. Und – so erinnert er sich in einem Interview – bekommt von den Musikbossen zu hören, er sei zu alt für eine Gruppe. Also wird er Solo-Künstler.
Auch die gibt es im K-Pop, aber meistens sind sie vorher als Gruppenmitglied berühmt geworden. Den Vorteil hat Eric Nam nicht. Doch von Auftritt zu Auftritt und Single zu Single vergrößert sich seine Fangemeinde.
Große Show mit Sängern und Tänzern
Heute, mit 33 Jahren und seinem zweiten Studio-Album „Here and Back Again“ (daneben sind vier Mini-Alben erschienen), sagt er voller Stolz, er sei zum ersten Mal künstlerisch völlig unabhängig. Das zeigt sich auch auf der Bühne: Mit nur drei Musikern und zwei Tänzern legt er eine Show hin, die das Publikum völlig in seinen Bann zieht.
Das liegt natürlich an den Songs, andererseits aber auch an seiner Persönlichkeit. Er ist ein charismatischer Entertainer, witzig und charmant und jederzeit bereit, über sich selbst zu lachen – zum Beispiel beim verzweifelten Versuch, „Köln“ richtig auszusprechen.
Köln erste Station der Deutschland-Tour
Hier startet er die Deutschland-Tour, nach Auftritten in Großbritannien, Dänemark und Schweden. Und schon allein, dass er da ist, zeichnet ihn aus: Die großen K-Pop-Gruppen verirren sich selten nach Deutschland und dann allenfalls nach Berlin.
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Gleich zu Beginn gibt es im E-Werk ein Kompliment vom Singer/Songwriter Rhys Lewis, der das Vorprogramm bestreitet: „Ihr seid ganz offiziell bisher das beste Publikum der Tour!“ Denn die überwiegend weiblichen Fans im E-Werk jubeln, klatschen und schwenken ihre Handy-Taschenlampen vom ersten Ton an, tanzen und singen textsicher die eingängigen Refrains mit.
Meisten Songs auf Englisch
Eric Nam ist K-Pop, aber macht doch vieles anders. Die Stücke auf dem neuen Album sind hauptsächlich auf Englisch, den Großteil hat er selbst geschrieben. Auch seine Fans bezeichnen sich als Gruppe – sie nennen sich „Nam Nation“ – aber im Konzert spricht er einzelne mit ihrem Namen an.
Zumindest, als er ihnen mit einem „Happy Birthday“ zum Geburtstag gratuliert. Es folgt das laszive „You’re Sexy, I’m Sexy“ und das fetzige „Congratulations“ als letzter Song – die Menge ist aus dem Häuschen. Und so gibt es nach zwei Zugaben aus Sicht der Fans eigentlich nur eins zu bemängeln: viel zu kurz.