Karl Alexander Mandl tritt zurück, um der CDU friedliche Vorstandswahlen vor der wichtigen Kommunalwahl zu ermöglichen.

Vor KommunalwahlMandls Rückzug ist ein Chance für die Kölner CDU

Karl Alexander Mandl steht der Kölner CDU nicht mehr vor.
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Vielleicht wird gerade durch diesen Rücktritt deutlich, wie sehr Karl Alexander Mandl bereit ist, seiner Partei zu dienen. Denn leicht dürfte ihm dieser Schritt nicht gefallen sein. Hatte er doch um den Vorsitz gekämpft und schreibt er sich durchaus Erfolge auf die Fahne. Dennoch ebnet er seiner Partei mit diesem Schritt den Weg zu möglicherweise ruhigen Vorstandswahlen im Vorfeld einer Kommunalwahl, die für die CDU von enormer Wichtigkeit ist.
Es hätte auch anders kommen können. Mandl macht den Rücken gerade und verkündet, wieder für den Vorstandsvorsitz bereit zu stehen. Der Streit, wie er rund um seine OB-Kandidatur geführt wurde, wäre wieder aufgeflammt, inklusive Kampfkandidaturen. Ja, das gehört dazu zur Demokratie, gibt aber dennoch vor einer Wahl kein gutes Bild ab. Und selbst wenn die Vorstandswahl hinter die Kommunalwahl gelegt würde, diese Personalie wäre eine tickende Zeitbombe gewesen. Mandl hat stattdessen einen Schlussstrich gezogen – und es ist nicht auszuschließen, dass er es zum Wohle seiner Partei gemacht hat. Bei allem persönlichen Frust, der sicherlich auch mit dabei war.
Was nun wiederum nicht heißen muss, die Gefahr von Zerwürfnissen in der CDU ist damit gebannt. Sicherlich, Florian Braun ist qua seiner politischen Stellung ein „geborener“ neuer Vorsitzender. Aber es stimmt auch, dass er noch nicht so recht den Willen zur Macht erkennen lässt. Die ihn deshalb für ungeeignet halten, müssen dann aber auch eine Alternative präsentieren können. Doch an dieser Stelle herrscht bei den Kritikern betroffenes Schweigen. Um so schwerer wiegen die Abschiedsworte Mandls: „Tut das richtige und habt den Mut, es entschlossen zu tun.“