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Vorschlag im KulturausschussSchüler sollen im NS-Dok für Führungen nichts zahlen

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NS Dokumentationszentrum

Das NS-Dokumentationszentrum am Appellhofplatz in Köln.

Köln – Schülergruppen, die sich sich im NS-Dokumentationszentrum am Appellhofplatz eine sachkundige Basisführung bestellen, zahlen bislang 45 Euro. Im Kulturausschuss gab es gestern einen hastigen Versuch, Schulen von der Zahlung für diese 90-minütige Aufklärungsarbeit zu befreien. Doch die Sozialdemokraten, die einen „Dringlichkeitsantrag“ formuliert hatten, der sich mit „aktuell wahrnehmbarer Demokratiefeindlichkeit“ begründete, hatten andere Fraktionen erst am Freitag um Unterstützung angefragt.

Wohl zu kurzfristig für eine ausreichende politische Vorberatung, und so wurde am Dienstag der Antrag zurückgezogen. Grüne, Linke, Ratsgruppe Gut und auch die CDU sind aber grundsätzlich daran interessiert, Schülern finanzielle Barrieren bei der NS-Aufklärungsarbeit aus dem Weg zu räumen. Am 9. März wird sich der Ausschuss für Schule und Weiterbildung damit befassen.

Rund 1500 Gruppen buchen jährlich fachkundige Führung

Es geht um 50 000 Euro. Denn 2018 waren 1535 „Basisführungen“ gebucht worden, aber nicht nur von Kölner Schulen. Zudem hatten 368 Gruppen das Haus besucht, die selbst eine Führung organisierten, oder ganz ohne auskamen. Denn Schüler haben grundsätzlich freien Eintritt im NS-Dok. Ebenso alle Unter-18-Jährigen, Kölnpass-Inhaber, Geburtstagskinder und EL-DE-Haus-Vereinsmitglieder.

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Der Antrag, der wohl Aussicht auf eine breite Mehrheit hat, beinhaltet auch eine Anerkennung für die seit 40 Jahren bestehende Institution: „Das NS-Dokumentationszentrum leistet eine unverzichtbare pädagogische Arbeit in der historischen Aufarbeitung des Nationalsozialismus und dessen Greueltaten in der ehemaligen Zentrale der Kölner Gestapo am Appellhofplatz“, heißt es. (mfr)