Köln – Der SPD-Landtagsabgeordnete und Oberbürgermeister-Kandidat Andreas Kossiski (61) kandidiert bei den Kommunalwahlen im September für die SPD auf Platz 1 der Reserveliste für den Stadtrat.
Dahinter folgen nach Rundschau-Informationen Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes (Platz 2), Fraktionschef Christian Joisten (3), Parteichefin Christiane Jäger (4), Bürgermeister Ralf Heinen (5) und die Ex-Landtagsabgeordnete Lisa Steinmann (6).
Formaler Beschluss steht noch aus
Am Dienstag wurde die von Jäger und Joisten vorgeschlagene Ratsliste im Parteivorstand verabschiedet – als Empfehlung an die Wahlkreiskonferenz am Samstag, wo sie formal beschlossen werden soll.
Ob das Treffen der 280 Delegierten in Porz angesichts der Coronavirus-Krise am 14. März stattfindet, ist offen. Abgesagt wurde es – anders als der CDU-Parteitag – bisher nicht. Man werde die Entwicklung genau beobachten, so Parteigeschäftsführer Frank Mederlet.
Direktkandidaten können über die Ratsliste in den Stadtrat einziehen
Bei der Wahlkreiskonferenz werden auch die 45 SPD-Direktkandidaten für die 45 Kölner Wahlkreise formal gewählt. Sie wurden zuvor in ihren Ortsvereinen nominiert. Direktkandidaten, die ihren Wahlbezirk nicht gewinnen, können über die Ratsliste in den Stadtrat einziehen.
Auf den ersten Listenplätzen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, jedoch zog die SPD-Liste bei der Wahl 2014 nur bis Platz zwei, weil die SPD viele Direktmandate holte.
Jurastudent Mattis Dieterich zog seine Kandidatur zurück
Wegen der vom Verfassungsgericht verlangten Neueinteilung der Wahlbezirke haben die Stadtbezirke Chorweiler und Kalk je einen Wahlbezirk verloren (wir berichteten). Für die SPD zog daraufhin in Chorweiler der Jurastudent Mattis Dieterich (20) seine Kandidatur zurück, in Kalk der Ford-Betriebsrat und IG-Metall-Gewerkschafter Cemal Salman. Den zusätzlichen Wahlbezirk im Stadtbezirk Ehrenfeld übernimmt Parteichefin Christiane Jäger, im Stadtbezirk Rodenkirchen tritt André Burghardt an.
Michael Paetzold (58), der seit 2004 dem Rat angehört und gerne weitermachen würde, soll Listenplatz 9 bekommen. In seinem Ortsverein war er beim Kampf um die Direktkandidatur in Kalk knapp an Marcel Hagedorn (28) gescheitert. Paetzold ist gesundheitspolitischer Sprecher der SPD, leitet den Sozialausschuss. Er tritt nun in Rath/Heumar an. In der SPD gilt der Grundsatz, dass die ersten 45 Listenplätze nur an Direktkandidaten vergeben werden.
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Kossiski bildet hier eine Ausnahme. Seine Platzierung an der Spitze ist wohl eher als wahltaktische Maßnahme zu verstehen, um ihn zu unterstützen und seine Bekanntheit zu erhöhen. Gewinnt er die OB-Wahl, benötigt er keinen Platz auf der Liste. Verliert er, wäre ihm ein Sitz im Rat sicher. Wegen des Doppelmandatverbots der SPD könnte er sein Landtagsmandat dann nur behalten, wenn er den Fraktionsvorsitz im Rat übernehmen würde. Das gilt derzeit aber eher nicht als realistische Option.