Kölner Lanxess-ArenaGerman Darts Masters – Spannend bis zum letzten Pfeil
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Köln – Sportgeist gemischt mit Show, Spektakel und Partylaune. Vor allem für das Publikum geht es bei den German Darts Masters auch um eine Menge Spaß. Das zeigten die bestens gelaunten Zuschauer am Freitag und Samstag in der Lanxess-Arena. Rund 10 000 Fans der fliegenden Pfeile waren gekommen. Viele von ihnen untertützten die Wettkämpfer kostümiert.
Doch bei aller Lust am Feiern – sobald die Dart-Profis unter Musik und Applaus den „Walk-On“ passiert hatten und es ans Werfen ging, herrschte Stille. Zumindest für eine Weile. Die deutschen Schlachtenbummler, die nach dem Vorbild der legendären Darts-WM im Londoner Freizeitpark „Ally Pally“ schrill verkleidet erscheinen, staunten und jubelten, als drei der sieben deutschen Top-Darts-Profis, die gegen die Welt-Elite antraten, Legenden vom Thron stießen.
Krimi mit dem Weltmeister aus dem Vorjahr
Für die erste einer Reihe von Sensationen sorgte Newcomer Nico Kurz. Völlig überraschend warf der 22-Jährige, der sich im vergangenen Jahr erstmals für die German Darts Masters in der 2018 World Series der Professional Darts Corporation (PCB) qualifizierte, den zweifachen Weltmeister und Weltranglisten-Vierten Gary Anderson aus dem Turnier. Ihn hatte wohl kaum jemand im Publikum auf dem Schirm. Umso heftiger explodierte der Jubel in der Arena.
Die nächste Sensation ließ nicht lange auf sich warten: Gabriel Clemens bezwang den fünfmaligen Weltmeister Raymond „Barney“ van Barneveld in einem bis zum letzten Pfeil höchst spannenden Duell.
Was für ein Krimi die Begegnung zwischen Vorjahres-Weltmeister Michael van Gerwen und Martin Schindler werden sollte, ahnte wohl anfangs niemand. Über weite Strecken dominierte erwartungsgemäß „Mighty Mike“, bis Schindler mittendrin die Partie drehte. Der Endspurt versetzte die Zuschauer in einen Nervenkrimi – und Schindler machte das deutsche Sensations-Triple perfekt.
Im Viertelfinale verglühten dann zwei der drei deutschen Shooting Stars. Nico Kurz scheiterte an Publikumsliebling Peter Wright, dessen Irokesen-Frisur und bunte Klamotten den gewohnt optischen Spaß bereiteten und in der Halle zahlreiche Imitatoren fanden.
Martin Schindler unterlag dem German Darts Master von 2018, Mensur Suljovic. Für Clemens Gabriel aber stimmte das Publikum aus vielen Kehlen „Oh, wie ist das schön“ an, als sich in einem packenden Duell mit Rob Cross, dem Weltmeister von 2018, Siegchancen für den „German Giant“ abzeichneten. Und tatsächlich schaffte es der 35-Jährige aus Saarlouis als erster Deutscher ins Halbfinale. Dort traf Clemens auf Titelverteidiger Suljovic und verpasste ihm eine Schlappe. So stand die Nummer 56 der Weltrangliste nun unverhofft im Finale der schottischen Darts-Legende gegenüber: Peter Wright. Der musste dem Überraschungsfinalisten allerdings nur zeitweise Paroli bieten. Dann stand Wright als Sieger fest.