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CO2-optimierter BetonKölner Bauprojekt wird Vorreiter für klimafreundliches Bauen

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2.1.25 Das Bauprojekt Sachs von Momeni in der Kölner Innenstadt

2.1.25 Das Bauprojekt Sachs von Momeni in der Kölner Innenstadt

Die Hamburger Momeni Gruppe verbaut in Köln besonders CO2-sparsamen Beton.

Die Baubranche verursacht nicht nur in Deutschland einen großen Teil der CO2-Emissionen, sondern auch weltweit. Laut dem Hauptverband der deutschen Bauindustrie mit Sitz in Berlin sind es sogar 40 Prozent aller Treibhausgase, deutschlandweit gibt der Verband für die Errichtung und Nutzung von Hochbauten 398 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente an.

Laut Verband haben in den vergangenen 20 Jahren immer mehr Unternehmen Investitionen mit dem Motiv des Umweltschutzes getätigt. Im Frühsommer 2022 haben 25 Prozent der befragten Bauunternehmen angegeben, im Sinne des Umweltschutzes zu investieren. Doch nachdem die Baubranche 2022 in eine Krise geraten ist, ist dieser Anteil wieder auf 18 Prozent gesunken.

Köln: Investition in Nachhaltigkeit

Trotz der Krise investiert mit Momeni einer der großen deutschen Investoren in die Nachhaltigkeit. Dabei wird eines der Großprojekte in Köln zum Vorreiter: Beim Projekt „Sachs“ im Bankenviertel in der Innenstadt kommt CO2-optimierter Beton zum Einsatz. Für den Neubau im denkmalgeschützten Gebäudeensembles im Kölner Bankenviertel findet der CO2-optimierte Beton „CEM X“ Verwendung, so Momeni. Das dreiteilige Ensemble besteht aus zwei denkmalgeschützten Gebäudeteilen und einem Neubau an der Ecke Stolkgasse/Enggasse. Der nicht denkmalgeschützte dritte Teil wurde zuvor aufwendig abgebrochen.

Die Visualisierung zeigt, wie das Ensemble „SACHS“ eines Tages aussehen soll: Links der denkmalgeschützte Bankenbau von Sal. Oppenheimer und rechts der Neubau.

Die Visualisierung zeigt, wie das Ensemble „SACHS“ eines Tages aussehen soll.

Momeni ist an dem Berliner Start-up „alcemy“ beteiligt, die mit KI-gestützter Software klinkereffizientere und CO2-reduzierte Zemente und Betone herstellen. Der Zementhersteller Spenner hat mithilfe dieser Technologie einen neuen Zement, den „CEM X“, auf den Markt gebracht, der mit einer innovativen Zusammensetzung und lediglich 30 Prozent Zementklinkeranteil auskommt. Zum Vergleich: Früher lag der Anteil von Zementklinker bei 95 Prozent, in den vergangenen zehn Jahren hat er sich laut Bauchemiebranche auf rund 70 Prozent verringert.

Der Zement, der in Köln und auch bei einem weiteren Bürokomplex in Düsseldorf zum Einsatz kommt, geht also noch einen großen Schritt weiter. Als Ersatzstoff für den Zementklinker wird dabei Kalksteinmehl in großem Umfang eingesetzt, was den Beton im Hinblick auf die CO2-Reduktion und die Massentauglichkeit laut Momeni einzigartig macht. Die CO2-Ersparnis gegenüber herkömmlichem Zement (CEM I) gibt der Investor mit rund 60 Prozent an.

Der Hochbau an sich hat jedoch den kleineren Anteil am CO2-Ausstoß. Laut einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt und Raumforschung machen die Hochbauunternehmen (2,6 Prozent), die Grundstoff- (2,3) sowie Baustoffindustrie (9,6) und die Zulieferer (10,6) nur kleine Teile aus. Der mit 74,6 Prozent größten Anteil an den CO2-Emissionen im Gebäudebereich entfällt jedoch auf Nutzung und Betrieb der Gebäude. Beides ist von den späteren Nutzern abhängig.