Frischer Wind im BankenviertelOppenheim-Stammhaus wird zum modernen Büro-Standort
Köln – Es ist eine historische Adresse in Köln. An Unter Sachsenhausen stand nicht nur das herrschaftliche Stadtpalais des Bankiers Eduard Freiherr von Oppenheim (damals Hausnummer 37), sondern nach dem Zweiten Weltkrieg auch das Stammhaus der Sal. Oppenheim Bank – heute Hausnummer 2-4.
Doch das „Bankenviertel“, unter dem Sachsenhausen einst firmierte, ist inhaltlich in der Auflösung begriffen. Das lange leer stehende Gebäude wird zu einem modernen und energetischen Bürokomplex neu- und umgebaut. Diesmal aber wohl ohne Bank.
Bürowelt soll bis 2025 fertig sein
Die Baugenehmigung für die „Revitalisierung“ und Erweiterung des ehemaligen Oppenheim Stammhauses mit 20 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche ist bereits erteilt, die vorhandene Bausubstanz soll „weitgehend“ erhalten bleiben.
Die beiden denkmalgeschützten Gebäudeteile Unter Sachsenhausen 2 und 4 werden vollständig entkernt, der hintere Gebäudeteil an der Stolkgasse dagegen wird im Zuge der Revitalisierung komplett abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Bis 2025 soll hier eine moderne und flexible Bürowelt im ehemaligen Bankenviertel entstehen.
Architektonisch verantwortlich für den Umbau und die Neukonzeption zeichnet das Kölner Architekturbüro „caspar“. „Wir schaffen mit dem dreiteiligen Sachs-Ensemble ein städtebauliches Highlight im historischen Bankenviertel. Drei Adressen mit unterschiedlichen Charakteren unter einem Dach, mit dem Innenhof als Erweiterung des öffentlichen Raums“, erklärt Caspar Schmitz-Morkramer. Zur Straßenseite Unter Sachsenhausen hin wird das Ensemble geöffnet und verbindet den öffentlichen Raum mit einem belebten Innenhof.
Abrissarbeiten beginnen Ende 2022
Umgeben wird dieser von verschiedenen Arbeitsbereichen und kleineren gastronomischen Einheiten. Außerdem wird das „Sachs“ – so benannt nach Unter Sachsenhausen – über neun Terrassen verfügen. Die Projektentwicklung erfolgt in einem Joint Venture der Momeni-Gruppe und der Hanse Merkur Grundvermögen.
Die Abrissarbeiten beginnen im vierten Quartal diesen Jahres, das Haus wird dann laut Auskunft von Momeni flexibel aufteilbar sein. Maximal sind zwölf Mieteinheiten vorgesehen. Eine Besonderheit stellt der besagte öffentliche Zugang zum Innenhof von Unter Sachsenhausen aus dar, die Bauträger erhoffen sich dadurch eine Belebung des gesamten Areals: Durch das Zusammenspiel mehrerer Objekte im nahen oder unmittelbaren Umfeld biete sich die Chance, das Projektumfeld „insgesamt deutlich aufzuwerten und maßgeblich zu der Lageentwicklung des Quartiers beizutragen“.
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Mit einer lebendigeren Erdgeschosszone und einem für alle Verkehrsteilnehmer deutlich attraktiveren Straßenraum will man auch eine spürbare Aufwertung des öffentlichen Raumes erreichen. Die Investitionskosten liegen laut Momeni bei etwa 180 Millionen Euro.
Räume mit intelligenter technischer Ausstattung.
„Wir registrieren an allen Standorten eine rege Nachfrage nach hochwertigen Projekten in zentraler Lage“, erklärt Hanjo Hautz, Geschäftsführer der Momeni-Gruppe. Das Sachs biete gleichermaßen Raum für „New Work“, als auch für klassische Aufteilungskonzepte.
Die flexi-bel gestaltbaren Grundrisse seien für Open Space, für Zellenbüros wie auch für Co-Working geeignet. Außerdem lege man Wert auf eine umweltschonende und gesundheitsfördernde Gestaltung der Räume mit intelligenter energetischer und technischer Ausstattung.
Die Gruppe zeichnet unter anderem für die Wallarkaden am Rudolfplatz verantwortlich, außerdem für den Börsenplatz (Sitz der Bezirksregierung), die Commerzbank an Unter Sachsenhausen sowie das Dom Quartier – das Areal der Deutschen Bank in unmittelbarer Nähe.