Am Donnerstag endet der monatelange Umbau von Kölns größter Buchhandlung. Neben der Optik haben sich auch die Bereiche geändert.
Buchhandlung am NeumarktSo sieht Thalia in Köln nach dem Umbau aus
Es klopft und hämmert, vereinzelt stehen Kartons herum, aus denen Mitarbeiter inmitten des Trubels die Regale bestücken. In der Mayerschen Buchhandlung am Neumarkt laufen die letzten Arbeiten auf Hochtouren. Nachdem im Januar die Modernisierungsarbeiten starteten, feiert Kölns größte Buchhandlung am Donnerstag die Neugestaltung. Für den Feinschliff ist die Filiale am Dienstag und Mittwoch geschlossen. Zuvor erfolgten die Umbauarbeiten auf der knapp 3000 Quadratmeter großen Verkaufsfläche bei laufendem Betrieb. Zwischen den letzten Handgriffen lässt sich erkennen, dass sich einiges geändert hat.
Der rote Teppichboden ist verschwunden und die Deckenverkleidung wurde ausgetauscht. Im Erdgeschoss erwartet die Kunden eine „Hommage an Köln“, wie Christopher Rebmann, Leiter der Buchhandlung, betont. Der Eingangsbereich erinnert an den historischen Neumarkt, zudem erwartet die Kunden ein Regal in Form der Hohenzollernbrücke. Im Zentrum des Gebäudes hängen gelbe Gondeln von der Decke herab, die denen der Kölner Seilbahn nachgebaut sind. Zwei der fünf Gondeln sind betretbar. Elke Steinhanses, Bereichsleiterin der Thalia-Standorte im Kölner Raum (2019 fusionierten die Mayerschen und Thalia), hat beobachtet, dass die Gondeln ein beliebter Foto-Spot sind.
Großer Beliebtheit erfreut sich auch die Verkaufsfläche im ersten Stock, auf der verschiedene „Jugendwelten“ eingerichtet sind. Neben den Bereichen „BookTok“ oder „Mangas“ befindet sich eine rote Telefonzelle, in deren Nähe „English Books“ ausgestellt sind. „Junge Leser wollen die Klassiker in der Originalsprache lesen“, so Rebmann.
Thalia in Köln: Neu ist der „Social Media Cube“
Mitten in der ersten Etage befindet sich ein betretbarer großer Glaswürfel, LED-Bildschirme dienen gleichzeitig als Wände und Werbefläche. „Wir wollen die digitale mit der analogen Buchwelt verbinden“, erklärt Managerin Mariella Rotter den sogenannten „Social Media Cube“. Mit modernster Technik sollen hier in Zukunft zwischen Büchern Fotos und Videos oder Live-Streams entstehen.
Auf dem gleichen Stockwerk befindet sich auch die Kinderwelt mit einem Kletterturm und einer Rutsche, die über zwei Etagen reicht. Auch Spielzeuge liegen in der Kinderwelt aus: „Wir wollen Bücher mit Spielwaren verbinden und so die Lesebegeisterung fördern“, sagt Steinhanses.
Auch in der obersten Etage erfolgte ein großzügiger Umbau. Neben den Abteilungen für Fach- und Hobbybücher ist das Café ausgebaut worden. Durch die Lage an der Fensterfront lässt sich das Treiben auf dem Neumarkt beobachten. „Die vier Hängesessel am Fenster sind nie leer“, sagt Rebmann. Zudem befindet sich im zweiten Geschoss ein Veranstaltungsraum mit bis zu 250 Sitzplätzen.
„Wir sind froh, dass wir dieses Mammut-Projekt erfolgreich abgeschlossen haben“, erklärt Steinhanses. Sie bezeichnet den Standort am Neumarkt, den es seit 1998 gibt, als „Leuchtturm für unser Unternehmen“. Für Rebmann bedeutet die Eröffnung mehr als nur das Ende einer langen Bauphase: „Die Modernisierung war für das ganze Team ein echter Kraftakt.“ Neben den rund 60 Mitarbeitenden am Standort wurden immer wieder Kräfte aus umliegenden Filialen hinzugezogen. Der Buchladen am Neumarkt verfügt über 280.000 Artikel.
Am Donnerstag, ab 9.30 Uhr, öffnet die Buchhandlung unter dem Motto „Kumm, loss mer fiere“ mit verschiedenen Aktionen pünktlich zum Weihnachtsgeschäft wieder ihre Türen.