4000 Menschen soll die neue „Confex Hall“ der Kölnmesse fassen. Ein Detail sorgt bei den Planern für besondere Euphorie.
Confex HallSo sieht die Zukunft der Kölner Messe aus
Die Nachfrage nach Terminen im derzeit entstehenden Bau der Kölnmesse ist bereits hoch. Für die Verantwortlichen ist das ein Zeichen, dass sie mit ihrem neuen „Confex“ auf dem richtigen Weg sind, eine Lücke in der hiesigen Veranstaltungs-, Messe- und Konferenz-Landschaft zu schließen. In rund anderthalb Jahren soll das 150-Millionen-Euro-Projekt seinen Betrieb aufnehmen.
4000 Menschen soll die neue „Confex Hall“, eine 12,20 Meter hohe Veranstaltungshalle, fassen. Aktuell werden dort Schienen für Trennwände in der Decke montiert. Denn die Halle kann später auch unterteilt werden. Nicht ganz mittig kann eine Trennwand eingezogen werden, eine weitere teilt diesen Raum erneut. So sind Veranstaltungen für minimum 700 Gäste und eben höchstens 4000 möglich. Oberhalb der Halle entstehen 22 Konferenzräume, ebenfalls in unterschiedlichen Größen. So steigt die Kapazität des „Confex“ für Konferenzen auf bis zu 6200 Teilnehmende. Die Flexibilität ist der wichtigste Aspekt, meint Horst Harbusch-Geier, Zentralbereichsleiter Infrastruktur der Koelnmesse.
Der Alltag sieht später möglicherweise so aus: Bei einem Ärztekongress zum Beispiel treffen sich die Medizinerinnen und Mediziner erst zur großen Auftaktveranstaltung im großen Saal. Anschließend geht es durch den Verbindungstrakt in die neu gebaute, bereits fertige Halle eins zum Mittagessen. Und im Anschluss verteilen sich die Teilnehmenden in kleinere Gruppen mit spezifischen Anliegen auf die Konferenzräume.
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„Confex“ liegt im Zeitplan
Das alles wird in für die derzeitige Branchenlage ungewohnt straffem Zeitplan möglich. Während viele große Bauprojekte, auch in Köln, länger dauern, liegt das „Confex“ im Zeitplan. Nach der Grundsteinlegung im August 2021 soll es im Herbst 2024 losgehen. Harbusch-Geier verrät, dass dafür angesichts der zahlreichen Probleme der Branche etwas Nachjustierung nötig war, auch beim finanziellen Spielraum. Dort, wo es möglich war, sei noch einmal etwas verändert worden.
Doch man hat auf einer solchen Baustelle nicht immer alles in eigener Hand. Als während der Pandemie teilweise die Häfen in Asien von Lockdowns betroffen waren, stockte auch der Transport der speziell angefertigten, 24 Meter langen Rolltreppe, die die Teilnehmenden später aus dem Foyer zu den Konferenzräumen bringt. Die Rolltreppe musste jedoch vor der großen Glasfront in die Eingangshalle.
Mittlerweile sind Rolltreppe eingezogen und auch die insgesamt 116 Tonnen Glas für rund 2000 Quadratmeter Glasfläche verbaut. Nun steht der technische und auch bauliche Innenausbau an. Also Heizung und Sanitär, ebenso wie Fliesen und Teppich. So wie die robusten Natursteinfliesen in der sogenannten Passarelle, dem Umlauf um die Veranstaltungshalle. All das muss Horst Harbusch-Geier im Blick haben. Er erklärt: „Wenn man solche Bauarbeiten hat, ist das Stress pur. Aber es macht auch unheimlich viel Spaß, wenn es funktioniert.“
Riesige LED-Leinwand über der Eingangshalle
Wer mit dem Bereichsleiter über das Projekt spricht, bekommt das Gefühl, dass es ihm besonders am Herzen liegt. Mit Euphorie schwärmt er von den künftigen Möglichkeiten, die das Herzstück des Projekts „Messe 3.0“ bieten soll. 700 Millionen Euro will die Messe in ihre Infrastruktur investieren – allerdings nicht wie bisher geplant bis 2034, sondern bis 2040. Der Zeitrahmen musste angesichts der Marktlage gestreckt werden.
Besonders euphorisch wird der Bereichsleiter, wenn er über die geplante „Medienmesh“ spricht: Ein 75 Meter breite und 4,5 Meter hohe Leinwand aus LEDs, die an Fäden hängen. Es soll eine der größten und modernsten in Europa werden. Von außen soll sie aussehen wie ein riesiges Display, von Innen sollen die Gäste hindurch auf die Kölner Skyline schauen können.