Der Theodor Wonja Michael Bibliothek steht ein Umzug bevor. Dafür sammelt das ehrenamtliche Projekt jetzt Spenden. Eine neue Heimat hat die Bibliothek bisher noch nicht gefunden.
Nach KündigungSchwarze Bibliothek startet Spendenkampagne für Umzug – Suche nach neuen Räumen geht weiter
Von Lia Gasch
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Gegründet haben die Bibliothek N'joula Baryoh (l.), Glenda Obermuller und Lamin Kargbo.
Copyright: Thomas Brill
Die Theodor Wonja Michael Bibliothek hat die Kündigung für ihre bisherige Heimat auf der Victoriastraße bekommen. Um den bevorstehenden Umzug in neue Räume zu finanzieren, hat der betreibende Verein einen Spendenaufruf auf der Plattform GoFundMe gestartet. 15.000 Euro sollen zusammenkommen, um Transportkosten, erste Mieten, eine Kaution und neue Möbel zu bezahlen. Wohin die Bibliothek ziehen wird, bleibt vorerst unklar, die dringenden Suche nach neuen Räumlichkeiten hält an. Spätestens am 1. Oktober muss die Bibliothek und ihr Verein „Sonnenblumen Community Development Group“ ausziehen. Die Kündigung durch den Hausverwalter hatte sie Ende Juni bekommen.
„Seit sechs Jahren bieten wir hier kulturelle Veranstaltungen, Bildungsprogramme, Workshops und Schulungen an“, erklärt Mitgründerin Glenda Obermuller die Arbeit des Vereins im Spendenaufruf. „Der Verlust dieser Räume bedroht nicht nur diese Angebote, sondern auch die sozialen Netzwerke und die politische Mobilisierung der Community“.
Die Bibliothek wurde 2022 als erste Schwarze Bibliothek NRWs gegründet. Sie enthält mittlerweile über 6000 Bücher Schwarzer Autorinnen und Autoren oder Bücher, die sich mit Schwarzer Lebensrealität beschäftigen. Darunter sind Romane, Literatur für Kinder, genauso wie Bücher über Schwarze Geschichte.
Die Fraktion der CDU, FDP, SPD und Grünen im Kölner Rat betonen die Wichtigkeit der Bibliothek und haben Unterstützung zugesagt. Auch das Kulturraummanagement der Stadt äußerte, man wolle Kontakt zu dem Verein aufnehmen, um zu prüfen, wie man ihn unterstützen kann. Zusätzlich teilte die Stadt mit: „Der Fortbestand der Bibliothek ist der Stadt Köln wichtig und wir hoffen, dass für die derzeitig unsichere Raumsituation kurzfristig eine Lösung gefunden werden kann.“