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Mutige Kämpferin für die Rechte der FrauenStraße nach Anna Schneider benannt

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Irene Franken enthüllt das Zusatzschild zum Anna-Schneider-Steig, Elfi Scho-Antwerpes, Astrid Reimer und Reinhold Goss (v.l.) freuen sich mit ihr.

Köln – Anna Schneider war die Gründerin des ersten Frauen- und Mädchenbildungsvereins der Kölner Arbeiterbewegung. Jetzt ist sie die erste der sechs Frauen, nach denen Straßenzüge im Rheinauhafen benannt sind, deren Wirken mit einem Zusatzschild erläutert wird.

Irene Franken vom Kölner Frauengeschichtsverein enthüllte die kleine Infotafel zum Straßenschild Anna-Schneider-Steig am Harry-Blum-Platz und machte damit ein Projekt komplett, das im Jahr 2005 begonnen hatte. Damals setzte sie mit Dr. Astrid Reimer durch, dass sechs Straßenzüge im Rheinauhafen nach Frauen benannt werden. Gemeinsam mit Reinhold Goss hatte sie jetzt bei der Bezirksvertretung Innenstadt/Deutz angeregt, dass alle Schilder kleine Tafeln mit einer Erläuterung zur Namensgeberin erhalten.

Recherche gestaltete sich schwierig

Mit Anna Schneider beschäftigt sich Goss seit seiner Teilnahme an einer bundesweiten Fahrrad-Schnitzeljagd, wofür er als Startpunkt an seinem Wohnort eine Straße bestimmen sollte, die nach einer Frau benannt ist. Goss forschte nach, wer Anna Schneider gewesen ist. Zunächst konnte ihm nicht einmal der Frauengeschichtsverein weiterhelfen, doch Franken und Reimer machten sich an die Recherche

Über Anna Schneider ist wenig bekannt, und obwohl die 1845 Geborene bis 1935 lebte, gibt es kein Foto von ihr. Ob sie Dienstmädchen, Gewerbetreibende oder Arbeiterin war, liegt ebenfalls im Dunkeln. Sicher ist, dass sie 1873 den Sozialdemokraten Ernst Schneider heiratete. Öffentlich trat Anna Schneider 1892 in Erscheinung, als sie eine „Volksversammlung“ anmeldete. Zur Gründung eines Frauenvereins durfte sie nicht aufrufen, bis 1908 war es Frauen verboten, Vereine zu gründen und öffentlich zu sprechen.

Zulassung zum Studium und Wahlrecht

Der erste Frauen- und Mädchenbildungsverein der Kölner Arbeiterbewegung setzte sich unter anderem für die Zulassung von Frauen zum Studium und für ihr Wahlrecht ein. Jeden Mittwoch trafen sich 75 bis 100 Mitglieder, doch die Versammlungen fanden unter behördlicher Aufsicht statt, bis ein höherer Polizeibeamter den Bildungsverein 1894 auflöste.

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Noch im Mai 1892 hatte sich Schneider an den Maiumzügen der Sozialdemokraten beteiligt – mit der Forderung: „Wir verfolgen dasselbe Ziel wie unsere Männer – Verbesserungen und Verkürzung der Arbeitszeit.“ Schneider wurde zu Vorträgen in zahlreiche Städte eingeladen und war 1893 eine von drei Kölner Delegierten auf dem SPD-Parteitag in Köln. „Anna Schneider war eine mutige Frau, die in der kurzen Zeit ihres Wirkens wichtige Anstöße gegeben hat“, so die Initiatoren .