Lachgas wird in Köln zunehmend zum Problem. Ärzte warnen seit Monaten vor Gefahren. Nun melden sich auch die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) zu Wort.
MüllverbrennungLachgas wird nun auch für die AWB zum Problem
Das Kölner Unternehmen AWB berichtet von Schäden in Müllverbrennungsanlagen und einer erhöhten Explosionsgefahr. Eine Vielzahl der Kartuschen werden arglos weggeworfen, liegen im Stadtgebiet herum, die meisten werden falsch entsorgt. Die neue Entwicklung war jüngst Thema im Betriebsausschuss Abfallwirtschaftsbetriebe der Stadt Köln. Dort wurde auf eine Anfrage der Grünen zu dem Lachgas-Thema berichtet.
Ratsfrau Denise Abé erklärte, dass die Lachgaskartuschen nicht nur „in den Müllverbrennungsanlagen explodieren, sondern auch in den Rhein geworfen“ würden. Sie fordert eine Öffentlichkeitskampagne der Stadt zur richtigen Entsorgung.
Das in vielen Kiosken und Supermärkten erhältliche Lachgas ist frei verkäuflich und wird oft in Luftballons abgefüllt, über die die Jugendlichen das Gas inhalieren. Dadurch entsteht ein Sauerstoffmangel im Gehirn, der zu kurzer Bewusstlosigkeit führen kann, warnen Mediziner. Vor dem 11.11. ruft die Stadt alle Einzelhändler dazu auf, auch den Verkauf von Lachgas einzustellen, um die Gesundheit der Jugendlichen nicht zu gefährden – auch wenn die Abgabe grundsätzlich legal sei.
Lachgas in Köln: Pfandsystem als Lösung?
Der Stadt ist das Problem bekannt: Umweltdezernent William Wolfgramm erklärte im Ausschuss, dass derzeit mit den AWB an einer Lösung gearbeitet werde. Die Stadtverwaltung betonte, dass das Problem der falsch entsorgten Lachgasbehälter wohl nur durch ein Pfandsystem zu lösen sei. „So lange es ein solches System nicht gibt, wäre eine kommunale Sammlung als Zwischenschritt jedoch denkbar“, heißt es im Ausschuss. Derzeit arbeite die Stadt und AWB an Konzept. Zum einen soll eine Abgabemöglichkeit an den Wertstoffhöfen in Ossendorf und Gremberghoven angeboten werden. Außerdem sollen Beschäftigte der AWB den Müll aus den städtischen Abfallbehältern sortieren. Beide Maßnahmen seien zeitnah umsetzbar, so die Stadt. Im kommenden Jahr sei eine Öffentlichkeitskampagne zu dem Thema angedacht.