AboAbonnieren

MiQua-Baustelle KölnLetzte „Raute“ fürs Jüdische Museum wird montiert

Lesezeit 2 Minuten
Ein Stahlbauteil mit Rautenmuster wird an der MiQua-Baustelle angeliefert.

An zwei Kränen hängend, schwebt das 19,2 Tonnen schwere Stahlbauteil mit Rautenmuster zu seinem Bestimmungsort auf der MiQua-Baustelle.

Das Jüdische Museum „MiQua“ nimmt weiter Gestalt an. Am Dienstag wurde das letzte große Stahlelement mit Rautenmuster angeliefert und montiert.

Für diese Anlieferung brauchte es gleich zwei Kräne: 19,2 Tonnen wiegt das Stahlelement mit der Bezeichnung „R51“, das am Dienstag per Tieflader auf der MiQua-Baustelle in der Kölner Altstadt eintraf. Im sogenannten „Tandemhub“ wurde die Stahlkonstruktion mit einem Turmdrehkran und einem zweiten Mobilkran aufgerichtet und vorsichtig in die richtige Position bugsiert.

Die Stahlwand mit Rautenmuster ist das größte und schwerste ihrer Art im Museum. Die „Raute“ bildet den Abschluss für den Innenbereich, dort werden die Synagoge und die Mikwe U-förmig von Rauten umgeben sein. Insgesamt werden im Museum 21 Rautenelemente eingebaut - 14 außen, die das Erdgeschoss bilden, und weitere sieben im Innern des Gebäudes.

Stahlelemente sind Spezialanfertigungen

Wie die Stadt mitteilt, ist jedes Element „eine Spezialanfertigung und wird speziell beschichtet, um optimalen Brandschutz zu gewährleisten“. Auf den „Rauten“ baut der Rest des Stahlbaus mit Bodenplatten und Decken auf, bis die Gebäudehülle geschlossen wird. Die tragende Konstruktion des Museums besteht aus einem Verbund aus Stahl und Stahlbeton. Das Gebäude, das auf und unter dem Rathausplatz entsteht, erhält vier Ebenen und eine pyramidenförmige Dachkonstruktion.

Nach der Anlieferung bekannte Oberbauleiter Matthias Zoppelt gegenüber der Rundschau: „Die Tatsache, dass ein weiterer wichtiger Mosaikstein gesetzt wird, macht mich glücklich - aber nicht euphorisch angesichts der Kenntnis aller weiteren Herausforderungen bis zur Fertigstellung.“

Ein Stahlelement mit Rautenmusterwird auf der MiQua-Baustellle aufgerichtet.

Präzisionsarbeit war die Anlieferung des letzten Rautenelements auf der MiQua-Baustelle.


Informationen zum MiQua

Mit dem römischen Praetorium, dem mittelalterlichen jüdischen Viertel und dem Goldschmiedeviertel wird das „MiQua - LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln“ einige der bedeutendsten archäologischen Architekturfunde zur Geschichte der Stadt Köln und des Rheinlands präsentieren. Das Museum wird sich aus der unterirdischen archäologischen Fundebene und dem oberirdischen Neubau zusammensetzen. In der etwa 6.000 Quadratmeter großen Ebene unter dem Niveau des Platzes wird ein archäologischer Rundgang als Dauerausstellung eingerichtet. Diese wird im ersten Obergeschoss mit der Ausstellung zur Jüdischen Geschichte und Kultur Kölns von 1424, dem Jahr der Vertreibung der jüdischen Bevölkerung aus Köln, bis in die Moderne fortgeführt. Mit der Übergabe übernimmt der Landschaftsverband Rheinland (LVR) die Trägerschaft. Die Stadt Köln unterhält das Gebäude und das Bodendenkmal sowie die zugehörigen Fundobjekte.