Kölner Kulturprojekt am Dom„Historische Mitte“ als grüner Holzbau?
Köln – Das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt will das geplante Neubauprojekt namens „Historische Mitte“ am Dom deutlich verändern. Das sieht ein Änderungsantrag für den Stadtrat am Dienstag vor, der am Abend eine Mehrheit fand. Volt spricht sogar von einem "Umdenken". Das neue Museum soll nun auf dem Dach und an der Fassade grün werden und eine Photovoltaikanlage bekommen.
Damit will das Trio einerseits die Planungen für das 183-Millionen-Projekt vorantreiben, andererseits aber auch die Kritik am Stadtmuseum samt benachbarten Bürohaus berücksichtigen. Eine mögliche Vertagung aufgrund der Kritik war damit hinfällig.
Kirche und Stadt können nun weiterplanen, die Kostenerhöhung um knapp 50 Millionen Euro ist damit durch, ebenso wie die vorgezogenen späteren Planungsphasen. Die FDP wertet das als Vorentscheidung vor dem eigentlichen Baubeschluss. Der finale Baubeschluss soll erst Anfang 2023 fallen.
Die CDU hatte vorige Woche von fehlendem Vertrauen in das Projekt von Stadt und Kirche gesprochen, die Fraktion forderte ein Konzept für den Inhalt des Stadtmuseums, wenn es 2029 an den Roncalliplatz zieht. Und Volt sprach angesichts der Architekten-Pläne von der "nächsten Betonwüste in der Innenstadt".
Viele Änderungen geplant
Die Kernpunkte im Überblick. Erstens: Vor der Entscheidung über den Bau am Dom soll das Kulturdezernat ein Konzept erarbeiten für Stadtmuseum, das benachbarte Römisch-Germanische Museum (RGM), das Jüdische Museum „MiQua“ und das NS-Dokumentationszentrum. Zweitens: Das Museumscafé soll teils auf das Dach verlagert werden.
Drittens: Werkstätten und Depots sollen möglicherweise ausgelagert werden. Viertens: Fassaden- und Dachbegrünung sowie Photovoltaik sind zu berücksichtigen, das könnte das Aussehen des Museums stark verändern. Zudem soll eine hybride Holzbauweise geprüft werden.
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Übersicht über Kulturbauten
Fünftes: Die Stadt soll eine Übersicht der Maßnahmen, Kosten und Termine über alle Kulturbauten präsentieren. Denn auch das RGM sowie das Museum Ludwig samt Philharmonie sollen ja saniert werden, doch der städtische Haushalt ist arg belastet, die Innenstadt ächzt unter vielen Baustellen.