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KlimaschutzEtwa 8000 Teilnehmer bei „Fridays for Future“-Demo in Köln

Lesezeit 2 Minuten
Eine Gruppe Menschen zieht mit Demoschildern über die Komödienstraße.

Ein großer Demozug lief am Dom vorbei in den Süden Kölns.

Die globale Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ rief zu Demonstrationen für einen sozial gerechten Klimaschutz auf.

Neugierig lehnt sich eine Touristengruppe über die Mauer am Rand der Domplatte. Unter ihnen bewegt sich ein Pulk von schätzungsweise 8000 Personen in der prallen Sonne über die Komödienstraße. Darunter etwa tausend auf Fahrrädern. Die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ (FFF) rief am Freitag zu globalen Klimademonstrationen auf. In Köln kam es zu friedlichen Demozügen, die am Nachmittag starteten. Die Demonstrierenden bewegten sich auf zwei Routen. Eine für Fahrräder und eine für Fußgängerinnen und Fußgänger. Ziel war ein „politisches Straßenfest“ auf der Bonner Straße. Organisiert wurde die Demonstration mehrheitlich von 14- bis 17-jährigen Schülerinnen und Schülern.

Mit ihrer Demonstration will die Bewegung für eine Verbindung von Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit einstehen. Neben einer Verschärfung des Klimaschutzgesetzes fordert FFF deshalb die Umsetzung des im Koalitionsvertrag beschlossenen „Klimageld“. Auch ein Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, inklusive einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Beschäftigte, ist Ziel der Aktivistinnen und Aktivisten.

Solidarität mit den KVB

Der Kölner Busfahrer Gökhan steht FFF während der Kundgebung am Anfang der Demo zur Seite. Er klagt über Dienste, die mit An- und Abreise bis zu 13 Stunden dauern können. Seinen Arbeitgeber nimmt er in Schutz: „Die KVB könnten sich besser um ihre Fahrer kümmern, wenn die Regierung Investitionen tätigen würde“, sagt er. Auf der Demo startete FFF eine Mehrheitspetition, die ihre Forderungen im Nahverkehr durchsetzen soll. Anfang des Jahres sollen bundesweite Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst stattfinden. FFF kündigte an, die KVB im März 2024 bei möglichen Streiks zu unterstützen.

Auf dem parallel laufenden Straßenfest ging es FFF darum, ein neues Angebot schaffen. „Wir wollen auf unsere politischen Ziele aufmerksam machen und zeigen, dass klimapolitische Bewegung auch anders geht“, erklärt Mattea Arnold von FFF.


„Klimageld“ - Was ist das eigentlich?

Heizen oder Tanken wird durch bewusste staatliche Maßnahmen teurer. Unternehmen, die Heiz- und Kraftstoffe in Umlauf bringen, müssen sich den durch die Stoffe verursachten CO₂-Ausstoß beim Staat erkaufen. Diesen Handel sieht die Regierung im Rahmen des Mechanismus „Klimageld“ vor. Die generierten Einnahmen sollen wiederum den Bürgerinnen und Bürgern zugute kommen. Während der CO₂-Handel in vollem Gange ist, wird die Auszahlung des Klimageldes noch mindestens bis 2025 dauern. Die Einnahmen aus der CO₂-Bepreisung fließen aktuell in einen Fond für Klima und Transformation.