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Deutzer Straßenfest120.000 Besucher und ein großes Herz für die Pänz

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Einmal dem Maskottchen auf dem Straßenfest die Hand reichen. Meist ging es familiär zu rund um die Deutzer Freiheit.

Deutz – Im Jahr Eins nach dem 20-jährigen Jubiläum von „Deutz feiert“ läuft es rund auf der Schäl Sick: „Wir sind einfach super zufrieden“, strahlt Daniel Wolf, erster Vorsitzender der IG Deutz. Er hält die Fäden eines der größten Familien- und Stadtfeste im Land während der Schulferien in der Hand – mit viel Unterstützung: Mit ihm und dem Vorstand der Interessengemeinschaft sind sechs bis sieben Menschen im Vorfeld wochenlang damit beschäftigt, dass zweitägige Fest vorzubereiten. „Ich habe nicht gezählt, wie viele Stunden es sind“, schmunzelt Wolf. Von der Stadtverwaltung, aber auch der Polizei und anderen Institutionen fühlt er sich gut unterstützt: „Das läuft, und ich möchte mich an dieser Stelle auch mal beim Schulamt bedanken, denn dieses ermöglicht es uns, dass wir nun auch den Schulhof nutzen können. Das ist richtig klasse“, so Wolf.

Mehr Platz für die Kinder

In der Tat befindet sich die Festmeile auf der Deutzer Freiheit und den angrenzender Nebenstraßen – und nun bereits zum dritten Mal auch auf dem „Lanxess Schulhof“ am Hans-Böckler-Berufskolleg in der Neuhöfferstraße/Ecke Alsenstraße.

Diese zusätzliche Fläche ermöglicht es den Organisatoren, vor allem für die zahlreichen Kinder ein kleines Paradies aufzubauen: Denn der Hof ist umzäunt, er ist kindersicher im wahrsten Sinne des Wortes und er bietet Platz. So können hier große Stände aufgebaut werden, darunter ist zum ersten Mal auch das Bundesamt für Familien. Daneben stellt sich beispielsweise auch das Zillertal aus Österreich vor. Es gibt ein Dosenstelzen-Wettlauf, eine Foto-Aktion in Sachen Demokratie. Überall wuseln schrille, bunte Figuren. Ein Roboter der Gamescom läuft durch die Besucher, vor allem die Kinder stehen wie gebannt vor der großen Figur. Doch auch viele Erwachsene sind von ihm sichtlich angetan.

Maskottchenparade kommt gut an

„Wir haben beim letzten Mal die “Maskottchenparade„ eingeführt. Die Idee kommt gut an. Und auch dies geht nur, weil wir jetzt ein wenig mehr Platz haben“, erläutert Wolf ein weiteres Detail. Sowohl das Platzangebot als auch die über 60 Angebote, die sich direkt an die Kinder wenden, sind genau so gewollt: Denn die IG Deutz hat sich dazu entschieden, das Fest eben vor allem als Familienfest zu gestalten. „95 Prozent unseres Budgets verwenden wir zugunsten der Angebote für die Kinder und Familien“, betont Wolf. Zum Beispiel engagiere man für das Bühnenprogramm bewusst keine bekannten Bands, sondern eher Leute aus dem Veedel. Zum einen wolle man das Geld lieber für die Pänz ausgeben, „zum anderen wollen wir auch die Platzprobleme, die zum Beispiel in der Südstadt schon mal aufkamen, hier nicht haben. Dazu ist Deutz zu klein“, fügt er hinzu. Man setze mit dem Fest nicht auf Masse. „Wir wollen stattdessen, dass die Menschen, die zu uns kommen, lange und gerne bleiben. Früher waren viele nach einer Stunde weg, heute kommen die Gäste und verbringen hier einen tollen Tag“, so Wolf. Und das Programm auf den Bühnen komme auch ohne die großen Stars sichtbar an, wie man gut vor Ort beobachten könne.

Nur vor den Bühnen knubbelte es sich – zum Beispiel als die Band „Jot Drop“ aus Troisdorf für gute Stimmung sorgte.

Qualitative Angebote mit viel interaktivem Programm, so sieht das Konzept der IG aus. Dazu gehört auch die Laufkarte, die von den Kindern an den vielen Ständen abgestempelt werden konnte. Dies machte den Pänz sichtlich Spaß. Die Organisatoren können daran auch gut erkennen, dass die Besucher die Angebote wahrnehmen. Und wer mindestens 14 Stempel hat, erhält vom Rewe-Markt Rahmati eine Tüte mit hochwertigen Geschenken.

Diese Idee kommt mittlerweile so gut an, dass die Tüten nicht mehr von den Mitgliedern der IG Deutz gepackt werden. Diesen Job haben inzwischen Mitarbeiter der Alexianer Werkstätten übernommen. Finanziert wird das alles über Sponsoren. „Wir erhalten keinerlei sonstige Förderungen“, so Wolf. Man stehe aber gut da und könne die notwendigen Aufwendungen stemmen, fügt er hinzu. Keine Frage, das Konzept geht auf. Schon am Samstag ist die Festmeile so voll, dass man etwas Geduld aufbringen muss, um durchzukommen. Der Sonntag ist meist noch voller, so die Organisatoren. „Wir haben aktuell etwa 20 Prozent Besucher aus dem Linksrheinischen, unser Ziel sind 35 Prozent“, gibt Wolf an – offensichtlich wollen die Macher noch einiges erreichen.

Straßenfeste

Das große Deutzer Straßenfest machte den Auftakt zu einer ganzen Reihe von weiteren Straßenfesten, die in den kommenden zwei Monaten anstehen.

Die weiteren Termine:

Am kommenden Wochenende finden gleich zwei Feste statt: von Freitag bis Sonntag das Altstadtfest auf dem Heumarkt und von Samstag bis Sonntag das Venloer Straßenfest in Ehrenfeld.

Am Wochenende, 17./18. August, lädt das Straßenfest im Agnesviertel ein.

Am Sonntag, 25. August, ist Zeit für das „Lindenthaler Flair“ auf der Dürener Straße.

Am Samstag, 31. August, läuft von 13 bis 20 Uhr das Klimastraßenfest in Nippes.

Ebenfalls am 31. August (bis 1. September) wird in Sülz zwischen der Berrenrather Straße und der Sülzburgstraße das Karree-Fest gefeiert. Am verkaufsoffenen Sonntag haben die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr geöffnet.

Weiter geht es am Sonntag, 15. September, von 11 bis 20 Uhr mit dem „Tag des guten Lebens“ in Ehrenfeld.

Am Samstag, 21. September, feiert Zollstock von 13 bis 21 Uhr das Herthastraßenfest.

Ebenfalls am Samstag, 21., aber auch am Sonntag, 22. September, wird „Dä längste Desch vun Kölle“ im Vringsveedel gedeckt.

Am letzten Septemberwochenende, 28./29. September, lädt die Dellbrücker Festmeile zum Flanieren in der Dellbrücker Hauptstraße ein. Am Sonntag, 29. September, findet auf der Hauptstraße zudem noch ein verkaufsoffener Sonntag statt. (jtb)