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Bastei am RheinUnternehmer will das Restaurant mit Rheinblick wieder eröffnen

Lesezeit 3 Minuten
Absperrungen und Stützkonstruktionen an der Bastei.

Absperrungen und Stützkonstruktionen an der Bastei.

Ein Kölner Gespann könnte der Bastei am Rheinufer neues Leben einhauchen.

Unternehmer Heribert Landskron möchte das Projekt übernehmen und hat sich mit den Architekten und Planern von Astoc einen Partner von hier ins Boot geholt. Der Konjunktiv „könnte“ ist dabei bewusst gewählt, denn sicher ist es noch nicht. Vor einer abgeschlossenen Detailplanung wird es keine Verträge geben.

Um diese Detailplanung durchzuführen, strebt die Stadt eine Anhandgabe der Bastei an den Unternehmer an. Sie benötigt dafür die Zustimmung des „Betriebsausschuss Veranstaltungszentrum Köln“, in dem über die Belange der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung entschieden wird. Dieser tagt am Montag. Zum Besitz des Veranstaltungszentrums Köln gehören neben der Bastei unter anderem auch die Philharmonie oder der Gürzenich.

Diese Anhandgabe bedeutet so viel wie eine exklusive Planungsmöglichkeit. Rund ein Jahr haben Landskron und Astoc bei Zustimmung der Politik Zeit, um die Herausforderungen von Rückbau und Wiederaufbau in Kosten und Zeit zu definieren. In dieser Zeit sichert die Stadt derweil zu, keine anderen Verhandlungen zu führen. Gleichzeitig gibt es aber auch noch keine verpflichtenden Verträge.

Der Eingang zur Bastei am Konrad-Adenauer-Ufer.

Der Eingang zur Bastei am Konrad-Adenauer-Ufer.

Es ist ein Vorgehen, das nicht so häufig bei bestehenden Bauwerken vorkommt. Es wird eher bei leeren Grundstücken angewandt, um eine erste Planungssicherheit für größere Bauprojekte zu geben. In diesem Fall jedoch scheint es die einzig vernünftige Lösung zu sein, wenn die Bastei nicht weiter verfallen soll. Die Stadt hat mit Heribert Landskron einen ernsthaften Interessenten, das hat der Unternehmer auf Anfrage der Rundschau bestätigt. Allerdings ist das Projekt Bastei eine so große Herausforderung, dass erst alle Unwägbarkeiten geklärt sein müssen.

Das Portfolio von Landskron und seiner Grundstücksgesellschaft namens Iskam mit Sitz an der Aachener Straße zeigt, dass Denkmäler ihre liebsten Herausforderungen sind. Neben dem Belgischen Haus, in dem derzeit die Ausstellung des Römisch-Germanischen Museums untergebracht ist, hat Iskam das frühere Kaiser-Wilhelm-Bad in ein Vier-Sterne-Hotel samt Restaurant in der früheren Schwimmhalle umgewandelt. Auch das Schloss Lerbach in Bergisch Gladbach saniert das Unternehmen derzeit und baut es zum Superior-Hotel aus.

Stahlträger müssen ausgetauscht werden

Dem Vernehmen nach sind sich der Unternehmer und Stadtkonservator Thomas Werner bereits in zahlreichen Punkten einig, was den Denkmalschutz angeht. Die Gespräche laufen bereits eine Weile, schon im Mai berichtete die Rundschau von einem möglichen „Retter“ für das Panoramarestaurant.

Damit dort eines Tages wieder Gastronomie für die breite Öffentlichkeit angeboten werden kann, muss die Bastei jedoch zunächst zurückgebaut werden. Die Stahlträger, die über den Rand des einstigen Militärturms der Preußen hinauskragen, sind nicht mehr stabil genug. Im Anschluss muss eine neue, denkmalgerechte Stahlkonstruktion erstellt und aufgebaut werden. Dafür sind die Architekten von Astoc mit an Bord.

Müll, Laub und umgestürzte Absperrgitter sammeln sich in den Absperrungen.

Müll, Laub und umgestürzte Absperrgitter sammeln sich in den Absperrungen.

Dabei gibt es jedoch noch eine Krux: Denn eine moderne Küche und moderner Brandschutz geben eine hochwertige Lüftungsanlage vor. Wie diese in den Neuaufbau integriert werden kann, das ist insbesondere das Rätsel, das die Detailplanung in diesem Jahr der Anhandgabe klären soll.

Ein Hoffnungsschimmer für eine mögliche Zukunft für die aktuell verwahrloste Bastei gibt es: Landskron verriet der Rundschau, dass er von geringeren Kosten ausgeht als die Stadt. Diese hatte rund 20 Millionen Euro in einer ersten Kostenabschätzung genannt. Ein Neubau lasse sich deutlich günstiger realisieren, so der Unternehmer.