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Corona-Ausbruch in Kölner SeniorenheimFür 51 Bewohner kam der Impftermin zu spät

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Die von vielen ersehnte erste Impfspritze – für 51 Heimbewohner aus Ehrenfeld kam sie zu spät.

Köln – Im Elternhaus der Synagogen-Gemeinde Köln wohnen 71 Pflegebedürftige – sie und die Mitarbeiter der Einrichtung sollten eigentlich alle am Donnerstag von einem mobilen Team der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) geimpft werden. Für 51 Bewohnerinnen und Bewohner des Ehrenfelder Seniorenheims kam der Impftermin zu spät. Das Virus war schneller.

Wie berichtet, wurde der erste Corona-Fall in der Senioreneinrichtung in der Ottostraße bereits am vergangenen Freitag bestätigt. Dann kamen weitere Fälle dazu, am Montag wurden alle Bewohner und Mitarbeitende getestet. Am Donnerstag war noch die Rede von 46 infizierten Bewohnern und drei infizierten Mitarbeitern. Am gestrigen Freitag stieg die Zahl der Infizierten erneut: 51 Seniorinnen und Senioren sowie 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Über ihren Gesundheitszustand ist nichts bekannt.

Auf Nachfrage beim Elternhaus der Synagogen-Gemeinde konnte sich die Leiterin selbst am Freitag nicht äußern – sie ist krankgeschrieben zu Hause. „Es ist eine schwierige Situation“, heißt es im Jüdischen Wohlfahrtszentrum, in das die Pflegeeinrichtung integriert ist. Man wolle sich weiter dazu nicht äußern. Die Gemeindemitglieder sollen mit einem Rundbrief informiert worden sein. Aktuell gilt ein Besuchsverbot. Die „Jüdische Allgemeine“ berichtet zudem von zwei jüdischen Kitas in Köln, die wegen Corona-Fällen geschlossen sind. Es soll sich um die Kindertagesstätte Franz Herschtritt, ebenfalls in der Ottostraße, sowie die jüdische Kita in der Roonstraße handeln.

Nicht Erkrankte erhalten nachträglich erste Impfung

„Alle nicht erkrankten Bewohner und Mitarbeiter bekommen nun nachträglich die erste Impfspritze, positiv getestete Bewohner und Mitarbeiter bekommen sie aus nachvollziehbaren Gründen nicht“, sagte Stadtsprecherin Sabine Wotzlaw. Nach Informationen der Rundschau sind die Impfungen mittlerweile erfolgt. Die positiv getesteten Mitarbeitenden, die als Kontaktpersonen gelten, befänden sich zu Hause in Quarantäne. Nicht erkrankte Mitarbeitende, so die Stadt weiter, arbeiten in Schutzkleidung und unter strikter Einhaltung der Hygienemaßnahmen.

Es ist tragisch, dass die Ausbruchswelle in dem Heim gerade dann kam, als die Impfungen kurz bevor standen. Tatsächlich wurden erst 70 der vollstationären Einrichtungen von den Impfteams besucht, das entspricht 85,2 Prozent. In 40 Einrichtungen (45,5 Prozent) gab es bereits die zweite Impfspritze.

Inzidenzzahl wieder gestiegen

91,3 ist die wieder gestiegene Inzidenzzahl am Freitag. Am Donnerstag lag sie noch bei 75,9. Die Inzidenzzahl bezieht sich auf die Anzahl der Fälle in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner.

Ob größere Ausbrüche wie der im Ehrenfelder Seniorenheim die gestiegene Inzidenzzahl beeinflussen, konnte die Stadt gestern nicht beantworten. „Die bei einem Ausbruch registrierten Fälle eines Tages fließen zwar in die Inzidenzzahl mit ein, sind aber im Verhältnis zu den registrierten Fällen an den anderen sechs Tagen zu betrachten“, so eine Sprecherin der Stadt. Lägen diese auch höher, steigt auch die Inzidenzzahl. Lägen diese niedriger, könnten sie einen Tag mit überdurchschnittlich vielen neuen Fällen ausgleichen.

Auch deshalb sind die Vorsichtsmaßnahmen überall hoch. Auch in dem betroffenen Heim, so Sabine Wotzlaw weiter, wurden bei den Mitarbeitern alle drei Tage Schnelltests und alle zwei Wochen PCR-Tests durchgeführt. Bewohner wurden einmal pro Woche getestet und bei Symptomen. Auch Besucher wurden getestet. Aktuell gibt es in 25 Einrichtungen 147 positive Bewohnerinnen und Bewohner und 61 infizierte Mitarbeiter.

Keine bekannten Mutationen festgestellt

Bekannte Mutationen wurden bei dem Heim in der Ottostraße nicht festgestellt. 159 Fälle der Virus-Variante aus Großbritannien wurden in Köln bisher nachgewiesen, sowie 79 Fälle der Variante aus Südafrika. Unter anderem wurden Mutationen im Flüchtlingsheim an der Herkulesstraße gefunden. Das nimmt man bei der Stadt zum Anlass, ab sofort regelmäßig PCR-Testungen für alle Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende in Unterkünften für Geflüchtete anzubieten.

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Der Kölner R-Wert liegt aktuell bei 0,97. 1211 Kölner sind mit dem Coronavirus infiziert. 226 befinden sich im Krankenhaus, davon 75 auf Intensivstationen. Die Zahl der verstorbenen Kölner stieg auf 458 an, am Freitag meldete das Gesundheitsamt vier verstorbene Männer, 74, 76, 77 und 89 Jahre alt, die positiv auf Covid-19 getestet wurden.