Der Komplex „SechtM“ soll ab 2026 210 Wohneinheiten beherbergen. Insgesamt 4000 Wohnungen sollen entstehen. Was geplant ist.
Parkstadt-SüdDieses Projekt ist die Hoffnung im kriselnden Kölner Wohnungsbau
Beim kriselnden Wohnungsbau in Köln liegt die Hoffnung vor allem auf einem Projekt, dem größten Stadtentwicklungsvorhaben der Stadt, der Parkstadt Süd. Insgesamt 4000 Wohnungen sollen entstehen. Der Startschuss fiel im vergangenen Oktober an der Bonner Straße, als die städtische Wohnungsbaugesellschaft GAG den Grundstein für die städtebauliche Dominante „SechtM“ legte. Die Verantwortlichen informierten nun über den neusten Stand, und alles scheint im Soll – ein Zustand, der in der aktuellen Marktlage immer seltener geworden ist.
74 öffentlich geförderte Wohnungen
Das vielseitige Quartier war Zentrum des Thementalks im Planungsbüro in der Marktstraße. Geplant sind 210 Wohneinheiten auf einer Gesamtfläche von fast 14 000 Quadratmetern. „Zum Mix gehören auch Loftwohnungen, Stadtloggia, Geschäfte und Gastronomie“, sagte Jörn Rickmann von den GAG Immobilien. Insgesamt entstehen 136 frei finanzierte Wohnungen und 74 öffentlich geförderte. Ein Aspekt, der in der aktuellen Situation besonders wichtig ist. Wie die Rundschau berichtete, haben durch die Wohngeldreform mehr Bürgerinnen und Bürger Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein.
Dieser ist Voraussetzung, um eine öffentlich geförderte Wohnung zu beziehen. Die Kaltmiete beläuft sich beim sozialen Wohnungsbau von „SechtM“ auf sieben Euro pro Quadratmeter.
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Im frei finanzierten Bereich liegt die günstigste Kaltmiete bei 12,50 Euro je Quadratmeter für Studentenappartments – 35 frei finanzierte sind eingeplant, zehn geförderte. Moderne Quartiere beruhen aber auf mehr als nur Wohnraum: Neben einer Großtagespflege entstehen auf einer über 3000 Quadratmeter großen Fläche dreizehn Gewerbeeinheiten. Für Wohnen und für Gewerbe ist die Vermietung noch nicht gestartet. Laut Rundschau-Informationen gibt es bereits die ersten Anfragen, doch die Wohnungen werden voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2025 angeboten, die Gewerbeflächen bereits früher.
Ein besonderer Aspekt ist die Farbgebung. Architekt und Stadtplaner Christian Heuchel informierte über das Konzept, das lokale Identität bewirken soll. Heuchel: „Rötliches Schamott, gelblich-weißes Kaolin, ein grüner Erdton und Grautöne, die durch Ruß mit Kreide vermischt entstanden sind- das sind die Farben Kölns.“
Platz für 130 Pkw und 530 Fahrräder
Ende dieses Jahres sollen die Arbeiten in der Baugrube abgeschlossen sein. In den Untergeschossen (UG) entstehen eine öffentliche Tiefgarage und eine für die Mieter plus Kellerabteile und Lagerflächen im 1. UG. Hinzu kommen Fahrradstellplätze, auch im Erdgeschoss. Insgesamt bietet der Bau Platz für 130 Pkw und 530 Fahrräder. Ab 2024 soll der Hochbau starten, 2026 soll er fertig sein – inklusive 15-stöckigem Hochpunkt. In den obersten Wohnungen mit Domblick könnte die Miete bei rund 20 Euro pro Quadratmeter liegen.
Hans-Martin Wolff vom Stadtplanungsamt gab einen Ausblick auf weitere Maßnahmen für die Parkstadt Süd. 2024 soll ein Sportpionierpark eröffnen, die Rundschau berichtete.
Für die künftige Nutzung der unter Denkmalschutz stehenden Markthalle soll es bereits viele Ideen geben, darunter ein Stadtteilzentrum, Theater oder Ateliers. Sie ist jedoch stark sanierungsbedürftig. Die Zukunft des dort noch befindlichen Kölner Großmarkts ist dabei weiterhin ungewiss. Lediglich bis 2025 ist der Betrieb dort gesichert.