Für das Statement gegen Rechts holten die Kölsch-Rocker auch Eko Fresh und Querbeat auf die Bühne.
Deutliches Zeichen gegen RechtsBrings rocken mit 12.000 Fans die Saisoneröffnung im Tanzbrunnen
„Das ist die geilste Open-Air-Party in Köln. Lasst uns den Tanzbrunnen abreißen“, rief Frontmann Peter Brings zu Beginn des über zweistündigen energiegeladenen Konzerts den erwartungsfrohen Besucherinnen und Besuchern zu. 12.000 Fans feierten mit der Kölner Kultband an einem wonnigen Maiabend eine heiße Sessionseröffnung - viele mit karierten Kulthüten, Krawatten, Röcken und Hosen.
Seit 1995 spielt die Band im Tanzbrunnen, am letzten Samstagabend erstmals zur Sessionseröffnung. „Wir sind total stolz auf diese Premiere. Das hätten wir uns vor fast 30 Jahren nicht erträumen lassen“, jubelte Peter Brings. Die ikonischen Kölschrocker und unermüdlichen Bühnenmalocher begeisterten im ausverkauften Tanzbrunnen mit einer fulminanten Performance, die wegen des großen Andrangs auch auf zwei Leinwänden verfolgt werden konnte.
Dabei nahmen sie junge und alte Fans mit auf eine abwechslungsreiche musikalische Zeitreise bis zu den Anfängen. Mit dabei waren Hits wie „Superjeile Zick“ (2000), „Poppe, Kaate, Danze“ (2003),„ Su lang mir noch am Lääve sin“ (2004), „Man müsste noch mal 20 sein“ (2005), „Halleluja“ (2010) und „Kölsche Jung“ (2013).
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Brings im Tanzbrunnen: Deutliches Zeichen gegen Rechts
Mit Blick auf Gegenwart und Zukunft setzten die Musiker mit ihren Gästen nicht zuletzt ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Hass und Hetze. Mit Deutsch-Rapper Eko Fresh huldigten sie der „bunten Brücke“ als Verbindung für Vielfalt und Toleranz. Gemeinsam mit der quirligen Truppe von Querbeat forderten sie auch Haltung an der Theke: „Kein Kölsch für Nazis/Nicht einen Schluck/Das geht alles auf den falschen Deckel/Nicht mit uns/Keinen Zentiliter mehr nach rechts!“
Die klaren Grenzziehungen der Künstler vor der Europawahl fanden im Publikum großen Anklang. „Brings hatten immer eine klare Linie gegen Rassismus und Hass. Das hat mir bei diesen authentischen Jungs schon immer gefallen“, lobte Ludwig Sebus. „Das Aufstehen gegen Nazis ist das Wichtigste, das es in unsere Gesellschaft heutzutage gibt. Gut, dass Brings so engagierte Zeichen setzen“ meinte Inge aus Poll, die mit ihren Freundinnen rund um ein 20-Liter-Pittermännchen den 52. Geburtstag feierte.
Große und kleine Brings-Fans im Tanzbrunnen
Reinhold und Lena aus Bochholt trugen über ihren Brings-Hosen ein schwarzes T-Shirt mit einem roten herzförmigen Aufdruck: „Lebe so, dass die AfD etwas dagegen hat.“ Die achtjährige Philomena aus Bornheim tanzte begeistert zu den Klängen von „Kölsche Jung“. „In meinem Karnevalsverein tanze ich am liebsten zu der Musik von Brings.“ Auf ihrem T-Shirt stand: „Ich bin ne kleene Brings“. Der gleichaltrige Kamel warf mit seiner Großmutter Barbara einen Brings-Hut hin und her. „Damit kann man gut Frisbee spielen.“
Neben aller Begeisterung gab es aber auch leichte Kritik an der Organisation der Sessionseröffnung. Vor allem am Brunnen klagten viele über die Technik. „Warum sind hier alle Lautsprecher ausgeschaltet? Die Musik ist viel zu leise und die Ansagen von Peter Brings sind überhaupt nicht zu verstehen. Das haben wir im Tanzbrunnen so noch nie erlebt“, kritisierten zwei Konzertbesucher aus Hürth. Die geilste „Open-Air-Party“ der Kölsch-Rocker war am Ende dann aber doch für die allermeisten ein erfolgreicher Start in die Tanzbrunnen-Saison.