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Prozess in KölnBande bricht in Kitas und Schulen ein und stiehlt Laptops – Haftstrafen

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Ein Schild weist auf das Landgericht in Köln hin.

Ein Schild weist auf das Landgericht in Köln hin.

Drei Erwachsene und zwei Minderjährige sind am Montag vor dem Landgericht Köln zu teils langer Haft verurteilt worden.

Zu teils langjährigen Haftstrafen hat das Landgericht am Montag Mitglieder einer Einbrecherbande aus Porz verurteilt, die sich weitgehend auf Einbrüche in Schulen und Kitas spezialisiert hatte. Die drei erwachsenen Angeklagten (22, 26 und 30) wurden unter anderem wegen schweren bandenmäßigen Einbruchdiebstahls zu Haftstrafen zwischen viereinhalb und sechseinhalb Jahren verurteilt. Die beiden jugendlichen Bandenmitglieder (16 und 17) wurden zu Jugendstrafen von drei Jahren beziehungsweise drei Jahren und drei Monaten verurteilt.

Die zum Teil bereits erheblich vorbestraften Angeklagten hatten, nach anfänglichem Schweigen, Geständnisse abgelegt. Der Schuldspruch der Männer und Jugendlichen erging weitgehend gemäß der Anklage der Staatsanwaltschaft. Demnach waren die Angeklagten zwischen April und August 2023 in insgesamt 19 Fällen zunächst in Wohnhäuser und Wohnungen eingebrochen, bevor sie sich ab Juli vor allem auf Schulen und andere Bildungseinrichtungen konzentriert hatten.

Seit 2023 als Bande unterwegs

Laut dem nun ergangenen Urteil hatten sich die Angeklagten im Frühjahr 2023 zu einer Bande zusammengetan. Das Ziel: „Einbrüche begehen, zum Bestreiten des Lebensunterhalts“, sagte der Vorsitzende Helge Eiselt in der Urteilsbegründung. Für ihr verbrecherisches Gewerbe hatten sich die Angeklagten sogar eine Art „Dienstwagen“, einen Audi A6, zugelegt. Der wurde dann zur jeweiligen Einbruchstour mit gestohlenen Kennzeichen bestückt, weswegen auch Urkundenfälschung abgeurteilt wurde.

Das Ziel der Bande war es, Einbrüche zu begehen und damit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Helge Eiselt, Vorsitzender Richter

Schon im Mai 2023 tauchten die Angeklagten auf dem Radar der Strafverfolgungsbehörden auf. Bei einem Einbruch in Troisdorf hatten sie einen roten Fiat Punto gestohlen und diesen später mit in Erkelenz gestohlenen Kennzeichen versehen. Wenig später gerieten zwei der Angeklagten mit dem Fahrzeug in eine Polizeikontrolle. Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs fanden die Beamten Handschuhe, Einbruchswerkzeug sowie Diebesgut aus anderen Einbrüchen. Anschließend wurden beim Amtsgericht langfristige Observationen beantragt und genehmigt.

Immer dann wenn der „Dienstwagen“ dann mit gefälschten Kennzeichen auftauchte, wussten die Beamten, dass die Gruppe wieder auf Bruch ging. „Spätestens im Sommer 2023 war den Angeklagten klar, dass Einbrüche in Schulen und Kitas ihr Geschäftsmodell ist“, sagte Eiselt. Neben Köln und NRW waren Schulen in Hessen und Rheinland-Pfalz Ziele. In den Bildungseinrichtungen stahlen sie hochpreisige Tablets von Samsung und Apple sowie Laptops und anderes technisches Gerät.

Einen Gesamtschaden stellte das Gericht ausdrücklich nicht fest. Vor allem gestohlene Laptops seien teilweise sechs, sieben Jahre alt und somit wertmäßig abgeschrieben gewesen, hieß es. Doch allein durch die Beträge deren Einziehung das Gericht anordnete, ergibt sich ein Bild des großen Schadens, den die Angeklagten angerichtet haben: Sie müssen jeweils persönlich für Beträge zwischen 82 000 und 214 000 Euro geradestehen.