Überraschender Gast: Annalena Baerbock hat am Freitag am Rande einer Demonstration von Fridays for Future in Köln mit Umweltaktivisten gesprochen. Die Grünen-Kanzlerkandidatin kam zwei Tage vor der Bundestagswahl zu einem der Treffpunkte für den so genannten Klimastreik der Umweltbewegung.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sah ebenfalls bei der Demonstration in Köln vorbei. Auf Twitter postete er ein Bild von sich mit anderen Teilnehmern und schrieb dazu: „Ein Segen, dass es diese Bewegung gibt. Nicht nur für junge Menschen.“ Die Demonstration ist Teil des bundesweiten Klimastreiks. Nach Angaben von Fridays for Future sollen weltweit hunderte Aktionen stattfinden. Die Umweltaktivisten fordern, die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen sowie eine sozial gerechte Klimapolitik.
Die Demo in Köln erfährt indessen großen Zuspruch. Alleine auf den Wiesen vor der Uni in Köln haben sich etwa 3000 Menschen versammelt. Am Ebertplatz haben sich ebenfalls rund 3000 meist jugendliche Demonstranten versammelt, am Chlodwigplatz sind es etwa 1000. Inzwischen haben sich die Demonstrationszüge in Bewegung gesetzt. Einige Teilnehmer ziehen kleine Bäume auf Handwagen hinter sich her. Und die Demonstranten machen ordentlich Lärm. Das liegt aber vor allem an dicken Boxen, die an einem Lautsprecherwagen befestigt sind.
Wegen der Klima-Demo sind zentrale Straßen zeitweise nicht befahrbar – darunter der Theodor-Heuss-Ring, große Teile der Südstadt oder der Bereich rund um den Aachener Weiher, Neumarkt und das Areal rund um die Deutzer Werft.
Zwei Tage vor der Bundestagswahl wollen die Demonstranten erneut auf die Klimaproblematik aufmerksam machen und durch die Stadt ziehen. „Nur wenn in den nächsten Jahren konsequent gehandelt wird, können wir die dramatischen Folgen der Klimakrise noch eindämmen“, heißt es im Aufruf zur Veranstaltung auf der Seite von „Fridays for Future“. Es sei höchste Zeit zu handeln, so der dringende Appell der Teilnehmer. Allein in Deutschland soll es am Freitag 300 Demonstrationen in Sachen Klima-Krise geben. Auch im Ausland soll es am Freitag ähnliche Demonstrationen in mehreren Großstädten geben.
Abschlusskundgebung auf der Deutzer Werft
Die Kundgebungen haben um 12 Uhr begonnen und sollen gegen 18 Uhr beendet sein. Die Teilnehmer der Versammlungen zum Thema „AlleFürsKlima“ werden an drei Orten in der Innenstadt starten, sich am Neumarkt treffen und anschließend gemeinsam zur Deutzer Werft ziehen, wo eine Abschlusskundgebung stattfinden soll. Ein Aufzug der Menschen startet am Aachener Weiher und führt zum Neumarkt, dann gibt es einen Marsch vom Ubierring durch die Südstadt in die City und schließlich werden Teilnehmer vom Theodor-Heuss-Ring, über die Turiner Straße, Marzellenstraße und quer durch die Altstadt zum Neumarkt gehen.
„Es wird massive Verkehrsbehinderungen am Freitag geben“, teilt die Kölner Polizei mit. Es sei zwar geplant, die Behinderungen so gering wie möglich zu halten und die Straßen so schnell wie möglich wieder für den Autoverkehr zu öffnen. Doch weil mehrere große Straßen betroffen seien, werde es vermutlich lange Staus in der Innenstadt geben. (mit dpa)