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Katholische HochschuleFrühere Woelki-Vertraute und Erzbistum Köln legen Streit bei

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Das Generalvikariat des Kölner Erzbistums in der Marzellenstraße in der Kölner Innenstadt.

Das Generalvikariat des Kölner Erzbistums in der Marzellenstraße in der Kölner Innenstadt.

Einen Streit vor dem Arbeitsgericht mit einer früheren Hochschulchefin hat das Erzbistum außergerichtlich geklärt.

Die abgesetzte Geschäftsführerin der von Kardinal Rainer Maria Woelki geförderten Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT), Martina Köppen, hat ihren juristischen Streit mit dem Erzbistum Köln beigelegt.

Köppen und die Trägerstiftung der Hochschule hätten sich darauf verständigt, Köppens Geschäftsführung und ihr Amt als KHKT-Kanzlerin einvernehmlich zu beenden, teilte ihr Anwalt Thomas Prenzel am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit.

Köppen war im Oktober 2022 mit sofortiger Wirkung als Geschäftsführerin der „Stiftung zur Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung im Erzbistum Köln“ und einige Tage später als Hochschul-Kanzlerin abgelöst worden, wogegen sie beim Landgericht Köln Klage eingereicht hatte. In dem Verfahren strebte Köppen nach Angaben ihres Anwalts unter anderem die Feststellung an, dass keine schwere Pflichtverletzung vorgelegen habe, die eine fristlose Kündigung habe rechtfertigen können.

Erzbistum und Martina Köppen: Erklärung spricht von „unüberbrückbaren Differenzen“

In einer Presseerklärung, auf die sich laut Prenzel beide Seiten geeinigt hätten, heißt es nun, „wegen unüberbrückbarer Differenzen im Hinblick auf die Finanzierung der KHKT“ sei „eine weitere gedeihliche Zusammenarbeit nicht mehr möglich“. Köppen habe sich aber als Geschäftsführerin der Stiftung und Kanzlerin der KHKT um die Hochschule sehr verdient gemacht. „Das Erzbistum Köln und die KHKT sind ihr hierfür sehr zum Dank verpflichtet.“ Sie habe die Überleitung der früheren Hochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin in die KHKT, die Erarbeitung der Statuten, die staatliche Anerkennung bis zur beruflichen Anerkennung der ersten Professuren sowie den Umbau der Räumlichkeiten entscheidend geprägt.

Die Juristin Köppen, die früher das Katholische Büro Berlin-Brandenburg leitete und die Woelki aus seiner Zeit als Berliner Erzbischof persönlich kennt, war extra für das Hochschulprojekt an den Rhein gekommen. 2020 hatte das Erzbistum die Einrichtung von den Steyler Missionaren übernommen, um sie als KHKT in Köln neu aufzubauen. Kritiker werfen Woelki vor, hier eine nicht notwendige Einrichtung mit ungeklärter Finanzierung als konservatives Gegengewicht zur Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn errichten zu wollen.

Erzbistum muss noch über Finanzierungsweg beraten

Die Stiftung hat kürzlich einen Businessplan vorgelegt, der eine Finanzierung aus Spenden und Kirchensteuermitteln vorsieht. Darüber muss der Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat des Erzbistums noch beraten.

Köppens Anwalt hatte Mitte März der KNA gesagt, bis Frühjahr 2022 seien die kaufmännischen Angelegenheiten der Stiftung in enger Abstimmung mit den zuständigen Fachabteilungen des Erzbistums geregelt worden. Danach habe das Erzbistum darauf bestanden, dass die Stiftung dies alleine übernehme, ohne dass diese aber dafür personell und sachlich ausgestattet gewesen sei. Die Aufwendungen für einzustellendes Personal oder externe Experten wären zu hoch gewesen. Die Unterstützung des Stiftungsrates habe zudem gefehlt, mit dieser Situation umzugehen. Das Erzbistum wollte sich dazu nicht äußern. (KNA)