In einem Sketch stellt sich das Ensemble etwa ein Deutschland unter AfD-Herrschaft vor. Auch der neue US-Präsident ist Teil der Sitzung.
Alternativer Karneval in Köln„Fatal Banal“ will noch einen drauflegen – „Die Weltlage schreit danach“
„Keine Entlassungen, keine Rücktritte und der Präsident ist immer noch derselbe“, verkündete „Präsi“ Christoph Stubbe gutgelaunt. Wer hätte gedacht, dass die Regierung sich mal am alternativen Kölner Karneval ein Beispiel nehmen könnte? Und das nicht nur in Deutschland, sondern sogar jenseits des „Großen Teiches“. Das durften die Anwesenden bei der Vorstellung des kommenden „Fatal Banal“-Programms in den Abenteuerhallen Kalk gleich mal live miterleben, als des Präsis Telefon klingelte. Am anderen Ende: sein „old fellow“ Donald.
„Ja, ich bin noch Präsident – immer gewesen!“ konnte der Kölner seinem amerikanischen Amtskollegen stolz vermelden. Der deutschen Regierung fehle aktuell allerdings ein handlungsfähiges Oberhaupt, denn die Ampelkoalition sei gescheitert – oder, unter Kosmopoliten: „The traffic light coalition is out of order“. Trumps selbstloses Angebot, als deutscher Kanzler einzuspringen, lehnte der Präsi dankend ab, jedoch nicht ohne einen Kompromissvorschlag: Wie wäre es, wenn Trump stattdessen Kanzler von Ostdeutschland würde?
Fatal Banal in Köln: „Schon immer etwas schärfer als andere“
„Wir waren ja schon immer ein bisschen politischer und schärfer als andere“, sagt Stubbe stellvertretend für das Ensemble von Kölns zweitältester alternativer Karnevalssitzung (seit 1992). „Und die aktuelle Weltlage schreit einfach danach, diesmal noch eine Schippe draufzulegen.“ So wurden etwa erste Ausschnitte aus einem Sketch gezeigt, der in einem Deutschland unter AfD-Herrschaft spielt und zwei Arbeiter während der Frühstückspause zeigt. Der eine kaut lustlos auf seinem Wurstbrot und denkt wehmütig an die Zeiten zurück, als man noch essen konnte, was man wollte und Urlaub machte, wo man wollte. Und heute? „Kohl, Caro-Kaffee und Rügen – wie früher in der DDR.“
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Viele Sketche werden erst kurz vor der Premiere fertig sein, um bis zum Schluss auf politsche Entwicklungen reagieren zu können. Die Musik kommt von der Hausband „Kalk Kapelle“ – so heißt auch die nächstgelegene KVB-Haltestelle. Neben langjährigen Ensemblemitgliedern gibt es immer wieder Neuzugänge oder Gäste im Ensemble. Diesmal sind das Daniel Ermert und Louisa Schubert. Regie führen Britt Löwenstrom und Sabine Putzler.
Premiere ist am 1. Februar, bis zum 2. März gibt es insgesamt elf Vorstellungen. Der Vorverkauf ist bereits gestartet, Tickets ab 43 Euro (32 Euro ermäßigt). Bei einzelnen Terminen (21., 22. Februar, 1. März) werden die Karten bereits knapp. Informationen und Reservierung gibt es hier.