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Schritt zum GesundheitscampusNeue Klinik für Radiologie startet in Merheim

Lesezeit 3 Minuten

In der Angiografie: Professor Dr. Axel Goßmann ist Chefarzt der Radiologie und Geschäftsführer der Kliniken der Stadt Köln.

Am Krankenhaus Merheim wurde der Neubau der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologe eröffnet.

„Es gibt kaum eine Diagnose, die ohne die Radiologie gestellt werden kann“, sagt Professor Dr. Axel Goßmann, Geschäftsführer der Kliniken der Stadt Köln und Chefarzt für Radiologie. Seine Fachrichtung erfährt am Krankenhaus Merheim quasi einen kompletten Neustart: Mit der Einweihung des Neubaus der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologe ist eine der modernsten radiologischen Kliniken in ganz Deutschland an den Start gegangen.

„Hier ist ein Quantensprung für die Versorgung der Patientinnen und Patienten gelungen“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei der Eröffnungsfeier am Donnerstag. Bisher war die Radiologie etwas abseits in einem der ehemaligen Kasernengebäude angesiedelt. Der geräumige und klimatisierte Neubau schließt nun direkt an das Bettenhaus an, in unmittelbarer Nähe zur Notaufnahme. Die kurzen Wege kommen auch den Mitarbeitenden zugute: Die bildgebende Diagnostik arbeitet mit nahezu allen Klinikbereichen zusammen. Rund 140.000 Behandlungen werden in der Radiologie pro Jahr durchgeführt.

Die Geräte, wie hier ein CT-Gerät, wurden in einer Partnerschaft mit der Firma Phillips angeschafft.

In der alten Klinik habe man unter anderem mit einem MRT-Gerät mit Baujahr 1998 gearbeitet. „Das ist schon ein Wunder, dass es überhaupt so lange durchgehalten hat“, so Goßmann. Nach zehn Jahren sei die Technik radiologischer Geräte bereits überholt. Sie wurden in einer lang angelegten Partnerschaft mit dem Hersteller Phillips nun gegen modernste, digitale Röntgengeräte ausgetauscht. Rund zehn Millionen Euro kostet die Anschaffung der neuen Geräte für Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT), Mammografie, Sonografie, Röntgen und Angiografie, die präzise Darstellung der Blutgefäße.

Die neue Radiologie liegt direkt am Bettenhaus.

Bei den Baumaßnahmen habe man die Patientenversorgung in den Vordergrund gestellt. „Wir haben uns gefragt: Wie bekommen wir eine optimale Versorgung hin? Wo kommt der Patient rein? Wo ist der Wartebereich? Wo fährt der RTW vor?“, erklärt Goßmann. Im „Haus 20“ sind deshalb eigene Bereiche für stationäre Patienten, Notfälle und ambulanten Patienten entstanden. „Es war uns wichtig, diese zu trennen.“

In der Angiografie, in der auch minimalinvasive Eingriffe wie in einem OP-Saal möglich sind, können die Rettungswagen direkt vorfahren. „Bei einem Schlaganfall arbeiten wir gegen die Zeit“, so Goßmann. Die komplexe Versorgung eines Blutgerinnsels im Gehirn kann dort innerhalb weniger Minuten sichergestellt werden. Die Firma Philips ist dabei nicht nur für die Anschaffung der Geräte verantwortlich, in der auf 15 Jahre angelegten Partnerschaft übernehmt sie auch die Wartung.

Man kann jetzt sehen, dass hier etwas geschieht und dass wir nicht nur Beschlüsse treffen im Rat.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker

Stolz zeigte man sich in Merheim auch über die schnelle Bauzeit der neuen Klinik, die in Modulbauweise errichtet wurde. Von der Aufstellung des ersten Moduls bis zur Eröffnung dauerte es rund 15 Monate. Damit stelle die neue Radiologie laut Geschäftsführung auch die Blaupause für den Gesundheitscampus Merheim dar. Er soll in der Zukunft die drei Standorte Merheim, Holweide und das Kinderkrankenhaus in Riehl an einem Ort vereinen.

Der Neubau der Radiologie markiere nun „den ersten sichtbaren Schritt auf dem Weg zum Gesundheitscampus Merheim“, so Reker. „Man kann jetzt sehen, dass hier etwas geschieht und dass wir nicht nur Beschlüsse treffen im Rat.“ Die Campuslösung war zwar mehrheitlich beschlossen worden, hatte aber auch zu Kritik und Unsicherheit geführt. „Heute werden die Vorteile dieses Beschlusses ganz plastisch und keiner kann sie mehr von der Hand weisen“, sagte Reker. Bis der Campus in Merheim fertiggestellt ist, werde es aber noch einige Jahre dauern. Mit „wegweisenden Entscheidungen“ der zuständigen Ministerien rechne man aber bereits in diesem Jahr, so Goßmann.