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Neue Gesamtschule KalkSo soll aus dem Kölner Odysseum in drei Jahren eine moderne Schule werden

Lesezeit 3 Minuten
Visualisierung eines großen Gebäudes mit Sportplatz auf dem Dach.

Vom Museum zur Schule: So soll die Gesamtschule im Odysseum aussehen.

Ein begrüntes Dach und ein Sportplatz über der Turnhalle - internationale Immobilienentwickler werden das Odysseum zur Schule umbauen.

„Das Interesse an der Schule ist groß und die Visualisierung des Schulgebäudes im Odysseum hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Das war ein sehr erfolgreicher Info-Abend“, sagt Stephan Langer. Zusammen mit Nora van Ravenstein begleitet er den Gründungsprozess der neuen Schule. Am Mittwochabend lud das Pädagogen-Duo zum ersten Informationsabend ein.

Neben vielen Eltern seien auch viele zukünftige Fünftklässler zum Info-Abend gekommen, berichtet Langer. Grundlegendes wie das Schulkonzept und eine Rhythmisierung des Ganztages stellten die Pädagogen vor. Vor allem aber ging es um Konkretes wie die Gebäude, in denen die Kinder in Kalk lernen werden. Zunächst ist das ein Übergangsgebäude: Die Gesamtschule Kalk wird ab dem Schuljahr 2025/26 im neuen Gymnasium Brügelmannstraße in Deutz untergebracht. Zum Schuljahr 2028/29 erfolgt - so der Plan - dann der Umzug in das Gebäude des Odysseums in Kalk.

Joint-Venture für den Umbau

Die Verantwortung dafür, dass das so klappt, haben internationale Immobiliengesellschaften. Der schwedische Sozialimmobilienspezialist Hemsö ist mit der Austrian Real Estate (ARE) ein Joint-Venture eingegangen, um das neue Schulprojekt in Köln gemeinsam zu realisieren. Baubeginn ist im kommenden Sommer. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich auf rund 160 Millionen Euro. Die Projektvergabe ist im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung erfolgt, im Oktober hatte der Stadtrat die Auftragsvergabe beschlossen.

Die Mensa der geplanten Gesamtschule Kalk.

Die Mensa der geplanten Gesamtschule Kalk.

„Köln fehlen Schulen und auch Flächen für Schulen. Wir freuen uns, zusammen mit der ARE die Ausschreibung der Stadt gewonnen zu haben und mit der Errichtung und dem Betrieb dieser Immobilie einen bedeutenden Beitrag für das Bildungswesen der Stadt Köln leisten zu können“, sagt Jens Nagel, Geschäftsführer von Hemsö Deutschland. Sein Unternehmen plant den Ausbau für rund 1000 Schülerinnen und Schüler.

Rund 900 Schülerinnen und Schüler im Vollbetrieb

Als vierzügige inklusive Schule dürfte die endgültige Schülerzahl etwas darunter liegen. „Die Gesamtschule Kalk wird im Vollausbau maximal 900 Schüler haben“, schätzt Langer. Ihm gefallen die Pläne für den Umbau des Abenteuermuseums gut.

Der Neubau umfasst eine Fläche von rund 23.000 Quadratmetern. Dabei wird eine neue Sporthalle entstehen, auf deren Dach ein Sportplatz angelegt ist. Lärmschutzwände sollen dafür sorgen, dass ungestörtes Lernen möglich ist. Auf verschiedenen Ebenen entstehen Grün- und Freiflächen mit Sitzmöglichkeiten, Kletterelementen und Tischtennisplatten.

Die Fassade der geplanten Gesamtschule Kalk.

Die Fassade der geplanten Gesamtschule Kalk.

Viel Wert auf Nachhaltigkeit

„Auf höchste Nachhaltigkeitsstandards wie die Errichtung in Passivhausbauweise, großzügige Grün- und Freiflächen und eine klimafreundliche Energieversorgung wird großer Wert gelegt“, teilt Hemsö mit. Auf dem Dach des Schulgebäudes wird eine rund 180 kWp große Photovoltaikanlage errichtet und auf dem Gelände rund 600 Stellplätze für Räder geschaffen.

Die Klassen- und Fachräume werden in Clustern angelegt, so dass jede Jahrgangsstufe ihren eigenen Bereich hat. Es sollen eine große Mensa, eine Aula mit Bühnenausstattung und ein Selbstlernzentrum entstehen.

Akteure mit Erfahrung im Schulbau

Die Goldbeck West GmbH wurde als Generalunternehmen beauftragt und mit Hausmann Architekten konnten laut den Immobilienentwicklern „echte Planungsexperten auf dem Gebiet des Schulbaus“ gewonnen werden.

Nagel sieht den Umbau als Herausforderung: „Baulich ist das im Vergleich zum Neubau immer komplexer, da man nie genau weiß, auf welche Überraschungen man in der Altsubstanz in der Bauphase trifft und auch die Schulnutzungskonzepte für eine neue Schule in einer Altsubstanz unterzubringen ist prinzipiell schwieriger, als einen kompletten Neubau zu errichten.“

Allerdings hat Hemsö nach eigener Auskunft in Schweden und Finnland bereits langjährige Erfahrung mit dem Umbau von Bestandsimmobilien zu Schulen gesammelt. „Wir haben dort sowohl alte Krankenhäuser als auch Bürogebäude erfolgreich zu Schulen umgebaut“, sagt Geschäftsführer Nagel. Zudem sei die ARE eine Tochtergesellschaft der österreichischen Bundesimmobiliengesellschaft, die selbst Spezialist im Bildungsbau mit mehr als 600 Bildungsliegenschaften in Österreich sei.


Anmeldungen an der neuen Gesamtschule Kalk sind vom 7. bis zum 14. Februar 2025 möglich.

Die Anmeldungen werden an der Grundschule KGS Vietorstraße in Kalk stattfinden.

Informationen zur Schule, dem Kollegium und dem Konzept gibt es online.