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Update

Pläne der Stadt Köln
Das Odysseum in Kalk soll zur Gesamtschule werden

Lesezeit 3 Minuten
Das Odysseum in Köln-Kalk.

Das Odysseum in Köln-Kalk soll zur Gesamtschule umgebaut werden. Zurzeit wird hier eine Ausstellung zum alten Ägypten gezeigt.

Die Betreiber des Odysseums wollen umziehen und suchen einen neuen Standort in Köln. Aus dem Wissenschaftsmuseum soll eine Schule werden.

Das Wissenschaftsmuseum „Odysseum“ wird Kalk verlassen, seit längerer Zeit schon suchen die Betreiber einen neuen Standort. Nun will die Stadt das Gebäude in Kalk als Gesamtschule nutzen. Der Rat muss in seiner Sitzung am 1. Oktober über das Vorhaben entscheiden. Damit aus dem Museum eine Schule werden kann, wären aufwändige Umbaumaßnahmen erforderlich, zudem müsste das Gebäude laut Stadt erweitert werden.

Odysseum in Köln: Ziel ist Umbau bis zum Schuljahr 2028/29

Vor geraumer Zeit hatte die Stadt ein europaweites Ausschreibungsverfahren gestartet und für den Stadtbezirk Kalk nach einem Investor mit geeignetem Grundstück für den Bau einer vierzügigen Gesamtschule samt Sporthalle gesucht. Die Idee scheint für die Inhaber des Odysseums so interessant zu sein, dass eine Neuausrichtung in Kalk denkbar ist. Seit 2021 gehört das Odysseum einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), zu den Entscheidern gehören Andreas Waksch und der belgische Unternehmer Stéphan Uhoda. Beide sind gleichberechtigte Partner und Gesellschafter des Unternehmens. Zurzeit wird im Odysseum die Ausstellung „Ramses und das Gold der Pharaonen“ gezeigt.

Die neue Gesamtschule soll zum Schuljahresbeginn 2025/26 zunächst in der Brügelmannstraße 10 in Deutz starten, wo sie sich den Standort bis zu ihrem Umzug in das eigene Gebäude mit dem ebenfalls neuen „Gymnasium Innenstadt“ in Deutz teilen wird, das zeitgleich seinen Betrieb aufnimmt. Ziel ist laut Stadt, dass der Umbau des Odysseums bis zum Schuljahr 2028/29 fertiggestellt und das Gebäude für die Schule bezugsbereit an die Stadt Köln übergeben wird.

Wie die Rundschau erfuhr, sind die Mitarbeiter des Odysseums bereits über die Pläne informiert worden. Demnach waren die Eigentümer nach der Ausschreibung der Stadt Köln für eine Schule auf die Stadtverwaltung zugegangen und hatten ihr das Gebäude angeboten. Sie sind bereits auf der Suche nach einem neuen Standort.

Am 1. Oktober soll der Stadtrat in nicht-öffentlicher Sitzung über die Anmietung des Odysseums für eine feste Vertragslaufzeit von 25 Jahren entscheiden. Nach Rundschau-Informationen umfasst die Anmietung eine Gebäudefläche von 23.300 Quadratmetern und 5350 Quadratmeter Außenfläche sowie 24 Tiefgaragenplätze. Das Grundstück ist 12.356 Quadratmeter groß. Das viergeschossige Gebäude soll durch einen Totalumbau zur Schule umfunktioniert werden, die geplante Sporthalle wird in das Gebäude integriert.

Zur Begründung für die Anmietung verweist die Stadtverwaltung in der Beschlussvorlage darauf, dass sie „in diesem Stadtbezirk keine für den Schulbau geeignete Fläche oder für einen Umbau geeignete Gebäude in ihrem Portfolio“ hat. Sie habe „auch keine geeignete Fläche oder ein geeignetes Gebäude käuflich erwerben“ können. Nach Rundschau-Informationen kostet die Anmietung des Odysseums nach dem Umbau zur Schule pro Jahr rund 8,7 Millionen Euro plus rund 1,1 Millionen Euro Nebenkosten. Über die Laufzeit von 25 Jahren summiert sich die Anmietung auf einen Gesamtbetrag von 246,5 Millionen Euro.

Im Rahmen des Umbaus sollen die Eigentümer des Odysseums auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installieren, die anschließend für 860.000 Euro von der Stadt gekauft wird. Dienstleistungen wie Gebäudereinigung, Schulhausmeister und Schließdienst werden vom Eigentümer gestellt und über die Nebenkosten abgerechnet.

Die Nutzung der Sporthalle ist für den Schulbetrieb montags bis donnerstags von 7 bis 18 Uhr vorgesehen und freitags von 7 bis 17 Uhr. Angestrebt wird, dass die Sporthalle im Anschluss an den Schulbetrieb sowie am Wochenende und in den Schulferien bis 22 Uhr für den Vereinssport zur Verfügung steht. Bedingung ist, dass keine Grundreinigungs-, Wartungs- oder Baumaßnahmen angesetzt sind. Auch Mitternachtsangebote sind angedacht, deshalb soll eine Ausweitung der Nutzungszeiten freitags und samstags bis 24 Uhr gestattungsfähig sein.