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Update

Falschparker behinderte Feuerwehr
Opfer stirbt nach Feuer-Drama von Humboldt-Gremberg

Lesezeit 2 Minuten

Der bei dem Feuer vor drei Wochen verletzte Mieter ist nun gestorben.

Wegen eines Falschparkers kam die Feuerwehr vor drei Wochen zu spät zu einem Brand in Humboldt-Gremberg. Nun erlag der verletzte Mieter seinen Verletzungen.

Dramatische Entwicklung nach dem Feuer-Drama in Humboldt-Gremberg vor rund drei Wochen: Der bei einem Wohnungsbrand lebensgefährlich verletzte Mieter (64) ist verstorben. Dies teilte die Kölner Staatsanwaltschaft mit. „Am vergangenen Dienstagnachmittag ist der Geschädigte seinen Verletzungen erlegen, weshalb nun wegen des Tatvorwurfs der fahrlässigen Tötung ermittelt wird“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer der Rundschau.

Ermittelt wird in dem Fall gegen einen Falschparker, der in einer Kurve an der Wattstraße/Usingstraße geparkt hatte. Der Kleinwagen mit einem Kennzeichen aus dem Umland stand im Halteverbot. Einsatzkräfte der Feuerwehr kamen am 25. März nicht rechtzeitig zum Brandort. Feuerwehrsprecher Ulrich Laschet sprach von einem dramatischen Einsatz: „In der Wohnung stand ein Mann in einer brennenden Wohnung, schrie laut um Hilfe und die Kollegen konnten nicht schnell helfen“. In der Wohnung sei es in diesem Moment zu einer Durchzündung gekommen. Die blockierte Kreuzung sei zwanzig Meter von der brennenden Wohnung entfernt gewesen. „Es ist das Schlimmste für einen Feuerwehrmann, wenn er helfen will und nicht kann“, betonte der Feuerwehrsprecher. Schließlich sei es den Einsatzkräften nach langwierigen Fahrmanövern gelungen, mit der Drehleiter vor das Haus zu fahren. Einige Einsatzkräfte waren bereits zu Fuß zum Feuer losgelaufen und hatten ein Sprungkissen aufgestellt. Der Mann sprang brennend aus der zweiten Etage in das Sprungkissen. Durch das Rangieren seien rund zwei Minuten verloren gegangen, sagte Laschet.

Ein ähnlicher Fall war im Dezember 2000 passiert, als bei einem Brand in der Nippeser Eichstraße die Feuerwehr zu spät eintraf - weil Parksünder den Weg verstellten. Auch ein Hydrant war zugeparkt und die Einsatzkräfte musste rund hundert Meter entfernt Wasser holen. Ein 15-jähriger französischer Austauschschüler kam damals ums Leben, vier weitere Menschen erlitten Rauchgasvergiftungen. „Wir haben dadurch vielleicht zwei oder drei Minuten verloren“, sagte damals Einsatzleiter Frank Stobbe von der Berufsfeuerwehr. Seine Männer mussten die letzten 300 Meter zu Fuß mit den Schläuchen in der Hand zurücklegen, weil Einsatzwagen in der engen, zugeparkten Straße nicht rangieren konnten. Auch war ein Hydrant zugeparkt. Doch auch bei freien Wegen hätte das Leben des Jungen nach Meinung der Feuerwehr nicht gerettet werden können, hieß es damals.

Ob es bei dem Drama an der Wattstraße einen Zusammenhang zwischen dem blockierten Rettungsweg und dem Tod des 64-Jährigen gibt, muss letztendlich in einem möglichen Prozess geklärt werden.