IWZ in DeutzAuftakt für neuen TH-Campus – Entwürfe für die ersten Gebäude vorgestellt
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Köln – „Wir bauen hier nicht nur ein Stück Hochschule, sondern auch ein Stück Stadt!“ Professor Rüdiger Küchler, Vizepräsident der Technischen Hochschule (TH) Köln, freute sich gestern sichtlich mit Blick auf die ersten beiden Bausteine im großen Masterplan für das Ingenieurwissenschaftliche Zentrum (IWZ).
Bis dahin war es ein sehr langer Weg: Nach fast zehn Jahren von der ersten Idee für eine Modernisierung des IWZ auf dem Campus Deutz nimmt das Mammut-Projekt konkreter Gestalt an: Jetzt stehen die Preisträger in zwei vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW als Bauherrn ausgelobten Architekturwettbewerben für die ersten beiden Ersatz-Neubauten fest.
Wichtige Bausteine für ein ganzes Viertel
Die prämierten Entwürfe für das „Gebäude A“ und für das Hörsaalzentrum (B) wurden gestern von der TH, Mirja Montag von der BLB-Niederlassung Köln und renommierten beteiligten Architekten vorgestellt. „Das ist ein Meilenstein im bisherigen Projektverlauf, wir überschreiten nun die Schwelle zur Planungsphase“, so Montag. Küchler ist zuversichtlich, dass nach Planungsphase und Bauphase um 2025/26 der erste Bauabschnitt umgesetzt ist. „Wir hoffen, das wir jetzt die Bauten mit dem BLB zügig vorantreiben können.“
Offen auch für zukünftige Anforderungen, flexibel für viele Nutzungen, das gehörte zu wesentlichen Anforderungen für die Hochschulgebäude. Mit großzügigen Glasfassaden, industriellem Werkstatt-Charakter und variablen Flächen punktete der Entwurf von wulf Architekten gmbh (Stuttgart) und erhielt den ersten Preis (36 000 Euro). Bei nun folgenden weiteren Verhandlungen mit dem Bauherrn habe er eine gute Chance auf eine Realisierung, so Montag.
Mit der Hochschulbibliothek und dem Parkhaus umschließt das Gebäude A als Ensemble den zentralen Campusplatz von Süden. Mit seiner Lage zum Deutzer Ring ist es ein wichtiger Baustein im Ensemble und soll verschiedenen Nutzergruppen dienen, von Büros und Hochschulverwaltung über Archive bis zur Technikzentrale.
„Gebäude A wie Auftakt und Anspruch“, betonte Jury-Vorsitzender Prof. Andreas Theilig und würdigte die hohe Qualität der eingereichten Beiträge. Der Komplex ist ein wesentlicher Eck-Baustein im Ensemble von Gebäuden, die sich um einen großzügigen, begrünten Platz in der Mitte gruppieren werden. Ziel ist, einen Campus mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen – offen zum Veedel. Das IWZ wird in mehreren Bauabschnitten sukzessive neu gebaut, modernisiert (siehe Grafik). Für das Hörsaalzentrum (Gebäude B) hat das Preisgericht den Entwürfen von Staab Architekten GmbH, Berlin, sowie Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft mbH, Frankfurt, zwei zweite Preise zugesprochen (je knapp 30 000 Euro). Der Komplex markiert den Nordeingang als zentralen Anlaufpunkt. In einer „Ehrenrunde“ sollen bei beiden Konzepten noch Fragen geklärt werden.
Eigentlich sollten schon 2015 die ersten Bagger auf dem Gelände rollen, doch es gab schwierige Abstimmungsprozesse, erinnerte Küchler. Die maroden Gebäude aus den 70er Jahren entsprächen nicht mehr modernen Anforderungen an Lehre und Forschung, es gebe gravierende bauliche und technische Mängel. „Wir bibbern das ganze Jahr, ob im nächsten Winter die Heizung noch funktioniert.“ Damit wird in einigen Jahren wohl Schluss ein. Bis 20. Dezember sind die Wettbewerbsergebnisse im Foyer des IWZ, Betzdorfer Straße 2, ausgestellt.