Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Interview mit Kölner Schauspieler Tobias van Dieken„Ich liebe die Buchten am Rhein“

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt (1)

In der vierteiligen ARD-Reihe  spielt van Dieken die Rolle des Andreas. In jeder Episode nimmt jeweils ein anderer der vier Väter die Hauptrolle ein. Die ARD zeigt „Väter allein zu Haus: Andreas“ am 26. Februar um 20.15 Uhr.

Tobias van Dieken ist gleichermaßen Theater- und Filmschauspieler. Er ist in der Titelrolle der abschließenden Episode der vierteiligen ARD-Reihe „Väter – Allein zu Haus“ zu sehen. Max Weiland hat mit dem 40-Jährigen gesprochen.

In „Väter – allein zu Haus“ spielen Sie Andreas – einen schwulen Vater, der zusammen mit seinem Ehemann ein schwarzes Mädchen adoptiert hat. Wie wichtig ist es, solch eine Diversität im Fernsehen zu zeigen?

Tobias van Dieken: Ich finde das sehr wichtig. Gerade die öffentlich-rechtlichen Sender versuchen glaube ich momentan, ihre Geschichten immer diverser zu erzählen. Denn so sind sie auch letzten Endes – Nicht nur, aber eben auch. In unserem Film gelingt das, wie ich finde, mit einer schönen Selbstverständlichkeit.

Können Sie kurz erklären worum es in der Reihe geht?

Wie der Titel schon sagt, erzählen wir die Geschichte von vier Vätern und ihren Familien. Dabei versuchen die Väter Aufgaben zu übernehmen, die vielleicht früher klassischerweise den Müttern zustanden. Mit diesen neuen Herausforderungen versuchen die Vier klarzukommen.

Was glauben Sie, wie aktuell dieses Thema im Moment gesellschaftlich ist?

Ich glaube, dass es sehr aktuell ist, und momentan von Corona auch noch verstärkt wird. Eltern sind gerade extrem gefordert, sodass sich alte klassische Rollenbilder langsam auflösen. Ich selbst habe viele Freunde, für die es ganz normal ist Windeln zu wechseln oder ihre Kinder zur Schule zu bringen. Am wichtigsten ist meiner Meinung nach aber Kommunikation und eine gegenseitige Sensibilität.

Tobias van Dieken

Der Schauspieler Tobias van Dieken wurde 1980 in Bonn geboren und entdeckte früh seine Leidenschaft für das Theater. Er absolvierte von 2000 bis 2004 seine Schauspielausbildung an der renommierten „Otto-Falckenberg-Schule“ in München. Danach wurde er Ensemblemitglied am „Münchner Volkstheater“ und war unter anderem an der „Bonner Oper“ zu sehen. Größere Bekanntheit erlangte er durch seine erste Fernsehrolle in der RTL-Serie „Die armen Millionäre“.

 In der vierteiligen ARD-Reihe  spielt van Dieken die Rolle des Andreas. In jeder Episode nimmt jeweils ein anderer der vier Väter die Hauptrolle ein. Die ARD zeigt „Väter allein zu Haus: Andreas“ am 26. Februar um 20.15 Uhr.

Der Film spielt in Wuppertal, wurde aber größtenteils in Köln gedreht.

Das stimmt. Ich hatte tatsächlich nur einen einzigen Drehtag in Wuppertal. Andreas’ Haus etwa steht in Rodenkirchen. Von außen nicht spektakulär, aber von innen wunderschön mit einem tollen Garten. Und für die Außenszenen haben wir viel in der Südstadt gedreht. Ich selbst habe auch einen großen Bezug zu Köln.

Welchen denn?

Ich habe hier insgesamt zwölf Jahre lang gelebt – im Belgi-schen Viertel, in der Südstadt und im Agnesviertel. Meine erste Wohnung war eine ehemalige Werkstatt, da konnte ich mit der Hand die Decke berühren. Die Wohnungen haben sich dann aber mit der Zeit gebessert (lacht).

Das könnte Sie auch interessieren:

Haben Sie hier einen Lieblingsort?

Ich habe ziemlich viele Lieb-lingsorte ehrlich gesagt. Ich liebe die kleinen Buchten am Rhein in Rodenkirchen. Den Volksgarten, besonders mit seinem leicht versteckten Rosengarten, mag ich auch sehr gerne. Leuten von außerhalb, die das erste Mal in Köln sind, empfehle ich aber immer die Südstadt. Dort lebt so eine außergewöhnliche Mischung an Menschen. Vom Professor über den Friseur bis hin zum Bestseller-Autor trifft man die unterschiedlichsten Leute. Das finde ich schon echt klasse!

Wie geht es Ihnen aktuell während des Lockdowns? Ist diese Zeit für Schauspieler besonders schwierig?

Obwohl ich natürlich weiß, dass die Maßnahmen richtig sind, spüre ich schon eine gewisse Ungeduld. Letztes Jahr hatte ich das Glück, wenn auch unter strengen Regeln, noch sehr viel drehen zu können. Das hat mich gut über das Jahr getragen. Trotzdem, ich spiele seitdem ich 17 Jahre alt bin Theater. Ich komme von der Bühne. Jetzt habe ich ein ganzes Jahr lang kein Theater mehr spielen können. Das vermisse ich total!