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Studie zu ImmobilienDas Eigenheim in Köln wird immer teurer – kein Ende in Sicht

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Immobilien

Köln – „Jetzt muss der Peak aber endgültig mal erreicht sein.“ So oder ähnlich dachten die letzten Jahre bereits viele Menschen, die sich mit dem Gedanken an Wohneigentum tragen. Doch der Peak, die Spitze des Berges also, nach dem es wieder bergab gehen soll mit den Preisen, ist immer noch nicht in Sicht – jedenfalls prognostizieren das viele Experten. Wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung.

Die Spitze ist noch immer nicht erreicht

Der neue Immowelt-Preiskompass etwa geht für Köln von einer Preissteigerung von rund zehn Prozent bis Ende des Jahres aus. In anderen Großstädten, Hamburg mit 14 Prozent beispielsweise, sieht die Sache für Interessenten noch düsterer aus. „Selbst in der teuersten deutschen Großstadt München erwarten wir für das Jahr 2022 weitere kräftige Steigerungen“, wird dort Group Leader Market Research Jan-Carl Mehles zitiert. Das wären dann für eine Bestandswohnung mit 80 Quadratmetern und drei Zimmern um die 777.000 Euro – kein Neubau, wohlgemerkt.

Köln hat im Vergleich noch Aufholpotenzial

In Köln wäre ein ähnliches Objekt rein rechnerisch noch für etwa die Hälfte zu haben. Wer aber de facto eine Wohnung zum Kauf in Köln sucht, wird schnell merken, dass damit kein Blumentopf zu gewinnen ist – jedenfalls, wenn man halbwegs in der Nähe der City bleiben will. Und trotzdem: „Vor allem Köln hat im Vergleich zu den anderen deutschen Millionenstädten einiges Aufholpotenzial, das nun nach und nach realisiert wird“, ist man bei Immowelt überzeugt.

Ganz so dramatisch sieht man das beim Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln allerdings nicht. „In Köln gibt es zwar zu wenig Bautätigkeit, es wird nur etwa die Hälfte des eigentlichen Bedarfs fertiggestellt. Und im Vergleich mit anderen Städten gibt es hier vielleicht auch noch etwas mehr Luft nach oben. Zehn Prozent Steigerung erscheinen mir aber sehr hoch gegriffen“, sagt Immobilien-Experte Michael Voigtländer.

Experte: Steigende Zinsen dämpfen den Auftrieb

Er führt vor allem zwei Gründe an, warum er eher an eine mittel- bis langfristige Normalisierung des Marktes glaubt: Zum einen werde der Auftrieb durch künftig wieder steigende Zinsen gedämpft, was automatisch zu etwas mehr Zurückhaltung beim Kauf führe, auch bei Investoren. Zum anderen sei mittlerweile aber sowohl bei den Mieten wie auch bei Eigentumswohnungen ein Niveau erreicht, an dem der Markt nicht mehr viel Potenzial nach oben hergebe. Wobei, darauf weist Voigtländer ausdrücklich noch einmal hin, die Preise in Köln noch nicht auf dem Level anderer Städte lägen: „Da ist schon noch ein Puffer drin.“

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An eine rückläufige Entwicklung glaubt man beim IW indes auch nicht. „Dafür müsste entweder die Bautätigkeit ganz massiv zunehmen. Oder aber es hätten sich sehr viele Menschen in einem Maße überschuldet, dass sie ihre Immobilien wieder veräußern müssen. Beides ist aber für Deutschland eher untypisch“, erklärt Voigtländer.