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Hohe Belastungen durch PandemieKölner Umfrage zu Auswirkungen der Corona-Krise

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Ein Schild, das auf die Maskenpflicht hinweist, mit der Aufschrift «Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung beachten» steht am Rheinufer vor dem Dom.

Köln – Die Corona-Krise hatte gravierende Auswirkungen auf das Leben, Einstellungen und Verhalten der Kölnerinnen und Kölner – in verschiedensten Bereichen. Viele fühlten sich sehr belastet und herausgefordert, aber es gab auch ein paar positive Aspekte: Das ergab eine differenzierte Analyse der Bevölkerungsumfrage, die die Abteilung für Statistik und Informationsmanagement der Stadt Köln im Sommer 2021 durchführte. Sie wertete Antworten von rund 8300 Teilnehmenden aus und fasste die Ergebnisse rund um Einkommensverluste, private Belastungen und Homeoffice-Erfahrungen zusammen.

Starke Belastungen vor allem für Alleinerziehende

Grundsätzlich gaben sechs von sieben Befragten an, über den Pandemie-Zeitraum von März 2020 bis zur Umfrage im Sommer 2021 durch die Corona-Krise belastet gewesen zu sein. Besonders stark beeinträchtigt fühlten sich Alleinerziehende, Paare mit minderjährigen Kindern und unter 25-Jährige unter anderem durch Kontaktbeschränkungen, eingeschränkte Kinder-Betreuungsmöglichkeiten sowie Freizeitgestaltung an.

Während etwa Frauen besonders die Doppelbelastung durch Beruf und Kinderbetreuung beklagten, litten Jüngere häufiger unter Einsamkeit und Isolation durch weniger Kontaktmöglichkeiten. Die Auswertung ergab auch, dass sowohl Jüngere zwischen 18 und 25 Jahren als auch Ältere zwischen 60 und 80 sich stärker durch die Unvernunft anderer belastet fühlten, die sich nicht an Corona-Regeln hielten.

Finanzielle Einbußen bei Selbstständigen

Die Online-Umfrage ermittelte, dass bei weniger als 20 Prozent der Befragten das Haushaltseinkommen während der Pandemie sank; über 60 Prozent erklärten, bis Mitte 2021 finanziell unbeschadet durch die Pandemie gekommen zu sein. Doch ist laut Stadt davon auszugehen, dass Personen mit gesunkenem Einkommen in der Befragung unterrepräsentiert sind. Selbstständigkeit erhöhte das Risiko für Einbußen am stärksten, darüber hinaus traf es insbesondere die Gruppe mit dem geringsten Einkommen, ihr Risiko für Einkommensverluste war 2,2 Mal höher als das der besser Verdienenden.

Zeitgewinn kontra Isolation im Homeoffice

Trotz nachweislich hoher Belastungen nahmen Befragte in der Krise auch Positives wahr, sagten rund zwei Drittel auf eine offen dazu gestellte Frage. So wurden etwa der gesellschaftliche Zusammenhalt, der Digitalisierungsschub und die verstärkte Nutzung des Homeoffice und daraus entstehende Vorteile geänderter Arbeitsbedingungen genannt.

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Was das Homeoffice betrifft, hängt die Bewertung stark vom Bildungshintergrund ab: Je höher der allgemeine Schulabschluss, desto größer waren die Anteile derjenigen, die während der Pandemie zumindest teilweise von zu Hause aus arbeiteten. Bei Hochschulabsolventen lag der Anteil bei 82 Prozent, aber nur bei 21 Prozent der Befragten mit Hauptschulabschluss.

Die Hälfte der Befragten wünscht auch in Zukunft (mehr) Homeoffice: Viele von ihnen schätzten den Zeitgewinn durch Wegfall des Pendelns oder eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Hauptnachteile werden im fehlenden sozialen Miteinander, häuslicher Enge und Isolation gesehen.

Online-Einkauf nur phasenweise

Beim Thema Einkaufsverhalten teilte fast die Hälfte der Befragten mit, dass sie während der Pandemie öfter virtuell einkauften; nur 19 Prozent gingen davon aus, auch nach der Krise den Online-Handel vorzuziehen.