Hilferuf vom AmazonasKlimapartner-Region Peru in blanker Not
Köln – „Das Krankenhaus ist kollabiert. Wir brauchen Medizin und Schnelltests“, berichtet die Bürgermeisterin der Stadt Yarinacocha in Peru. Noch schlimmer ist es in den entlegenen Dörfern im Amazonas-Gebiet. Den indigenen Gemeinschaften, die dort leben, fehlt es an Trinkwasser, Waschmittel, Seife. Die Tagelöhner in den Dörfern haben seit Monaten kein Geld mehr bekommen.
„Das Coronavirus ist eingedrungen, aber wir haben hier auch Dengue-Fieber. Wir können nicht unterscheiden, woran die Leute erkrankt sind“, berichtet ein Ureinwohner. Er ist eingesprungen für den offiziellen Vertreter der Shipibo und Conibo. Der hat „Symptome“, aller Wahrscheinlichkeit nach Corona. Genau weiß man es nicht. Tests sind Mangelware. Ebenso Schutzkleidung. Als Medizin versuche man es mit einer Heilpflanze.
Freundschaften aus Reisen
Bürgermeister Andreas Wolter (Grüne) sitzt in seinem Büro im Rathaus und hört die Live- Berichte. Er hat am Mittwoch zur Video-Pressekonferenz eingeladen. Als Vorsitzender der Klimapartnerschaft Köln-Yarinacocha kennt er die Region gut. Bei seinen Reisen sind Freundschaften entstanden. „Ich höre und sehe, wie die Menschen dort leiden. Da kann man nicht wegsehen“, sagt Wolter.
Auf seinem Fensterbrett liegt als Souvenir eine Paranuss, die er vom Amazonas mitgebracht hat. Zwischen der Situation in Köln und der in Peru indes liegen Welten. „Wir sind der Distrikt mit den zweitmeisten Infizierten in Peru“, sagt die Bürgermeisterin, „Wir arbeiten nonstop durch. Aber wir können nicht allen helfen.
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Das Krankenhaus ist voller Viren, die Krankheit ist überall.“ In diesem Chaos möchte Wolter möglichst schnell helfen. Einerseits ruft er zu Spenden auf, andererseits versucht er, staatliche Gelder locker zu machen. Er weiß: „Teilweise hilft schon ein Sack Reis.“ Wer spenden möchte für die indigenen Gemeinden, schreibt eine E-Mail an elke@infoe.de.