Hälfte bereits getestetStadt Köln prüft Öffnung von Seniorenheimen für Besucher

Mund auf: Beim Test auf Coronaviren und Antikörper wird auch ein Abstrich im Rachen und in der Nase genommen.
Copyright: Röltgen
Köln – Menschen in Pflegeeinrichtungen sind besonders gefährdet, an Covid-19 zu erkranken. Das haben die vergangenen Wochen auch in Köln gezeigt. Um diese „vulnerable“, also besonders gefährdete Personengruppe zu schützen, hat die Stadt gleich mehrere Arbeitsgruppen eingerichtet. Unter anderem werden sämtliche Mitarbeiter der Kölner Pflegeeinrichtungen mittels Abstrich und Blutabnahme auf Coronaviren und Antikörper getestet (wir berichteten).
Stadtdirektor Keller spricht von deutlicher Wirkung
Für Stadtdirektor Stephan Keller zeigen die Schutzmaßnahmen bereits „deutliche Wirkung“. Während vor gut einer Woche 150 Erkrankte in Pflegeeinrichtungen zu verzeichnen gewesen seien, seien es am Donnerstag noch 135 gewesen. Bislang seien 3553 der insgesamt rund 7500 Mitarbeiter auf Corona und Antikörper getestet worden. „Wir ziehen alle an einem Strang“, gab sich Keller kämpferisch.
Das könnte Sie auch interessieren:
Auch Gabriele Patzke, Geschäftsführerin der Sozial-Betriebe-Köln (SBK), sieht die Lage zurzeit „recht entspannt“, betonte aber auch, dass in den vergangenen Wochen „Großartiges geleistet“ worden sei. Durch die Massentests seien bei den SBK sechs infizierte Mitarbeiter, die keinerlei Symptome zeigten, entdeckt und unter Quarantäne gestellt worden. Die Bewohner, die mit diesen Mitarbeitern in Kontakt waren, seien alle negativ getestet worden.
100-Jähriger genießt seine Isolation
Zurzeit gebe es bei der SBK einen 100-jährigen Infizierten, der isoliert von den anderen Bewohnern sei und dies, so Patzke lächelnd, sogar „sehr genießt“. Dennoch seien die Kontaktsperre und das Besuchsverbot für alle Beteiligten eine Herausforderung.
Bezüglich dieses Punktes konnte ihr jedoch Prof. Dr. Gerhard A. Wiesmüller ein wenig Hoffnung machen. Laut dem stellvertretenden Leiter des Gesundheitsamtes versuche man gerade „herauszufinden, wie eine verantwortungsvolle Öffnung der Heime gewährleistet werden kann“.