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GrundsicherungKölner Jobcenter bereitet sich auf Ansturm vor

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Jobcenter Symbolbild

Auch das Kölner Jocenter bereitet sich auf einen Ansturm im Mai vor. (Symbolbild)

Köln – Wegen der Corona-Pandemie werden beim Jobcenter Köln derzeit doppelt so viele Anträge auf Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) gestellt wie vor Ausbruch der Krise. „In den vier Wochen vom 23. März bis zum 17. April sind bei uns rund 2000 Anträge eingegangen, sonst sind es im Schnitt 900 bis 1000 pro Monat“, sagte Geschäftsführerin Martina Würker der Rundschau. Damit ist der Ansturm neuer Arbeitsloser zunächst weniger stark ausgefallen als erwartet.

Keine Vermögensprüfung bis zum 30. Juni

Vor vier Wochen hatte das Jobcenter erklärt, man rechne wegen Corona in den nächsten Monaten mit mehr als 20 000 zusätzlichen Anträgen auf Grundsicherung. Damals habe man lediglich Schätzungen des Bundes auf Köln heruntergebrochen, betonte Würker. Es sei aber gut möglich, dass der eigentliche Ansturm noch bevorstehe. „Momentan beantragen vor allem Soloselbstständige, Kleinstunternehmer und Menschen in Jobs mit geringem Einkommen die Grundsicherung.

Dagegen registrieren wir bislang noch relativ wenige Anträge von Arbeitnehmern, die ihr Kurzarbeitergeld aufstocken möchten.“ Die Zahl der Anträge sei relativ konstant, könne aber im Mai sprunghaft ansteigen. „Viele Menschen sagen, sie können sechs bis acht Wochen ohne Unterstützung durchhalten, aber danach wird es eng. Wenn Anfang Mai wieder die Miete fällig wird, werden voraussichtlich mehr Menschen Hilfe benötigen.“

Obwohl die sieben Kölner Geschäftsstellen des Jobcenters weiterhin geschlossen sind, sei man gut vorbereitet, um mit bis zu 850 Mitarbeitern eine steigende Anzahl von Anträgen zeitnah zu bearbeiten, sagte Würker. „Wenn alle Unterlagen vorliegen, können die Leistungen in ein bis zwei Tagen bewilligt werden.“ Vorerst bis zum 30. Juni sei eine erleichterte Antragstellung möglich, bei der ohne umfassende Vermögensprüfung Leistungen befristet für bis zu sechs Monate gezahlt werden.

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In einigen Wochen sollen die Jobcenter wieder für persönliche Gespräche nach Terminvereinbarung geöffnet werden. Der genaue Zeitpunkt ist noch nicht absehbar. Masken, Schutzwände und Desinfektionsmittel sind bestellt, aber noch nicht geliefert. Ausdrücklich ruft Martina Würker alle Betroffenen auf, ihr Recht auf Grundsicherung wahrzunehmen. „Jeder, der nicht weiß, wie er seinen Lebensunterhalt bestreiten soll, soll sich bei uns melden. Dafür muss man sich nicht schämen, das ist ein Rechtsanspruch.“

Das Jobcenter Köln ist erreichbar unter Telefon 0221-96443401.www.jobcenterkoeln.de