Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Frau und Kind getötet?24-Jähriger nach Leichenfunden im Rhein angeklagt

Lesezeit 3 Minuten

Polizisten suchten nach dem Fund der Frauenleiche das Rheinufer am Niehler Hafen stundenlang ab.

Köln – Es ist eines der furchtbarsten Verbrechen in den vergangenen Jahren in Köln: Ein 24 Jahre alter Mann aus Niehl soll seinen vierjährigen Sohn und dessen Mutter (24) getötet haben. Danach soll der Mann beide Opfer in den Rhein am Niehler Hafenbecken geworfen haben. Die Tat geschah Mitte November 2021 und hatte nicht nur in Köln für Entsetzen gesorgt.

Vorwurf des zweifachen Mordes – mit Heimtücke und Habgier

Nun hat die Kölner Staatsanwaltschaft Anklage gegen den 24-Jährigen erhoben. Dies erfuhr die Rundschau aus Justizkreisen. Die Behörde wirft dem Mann zweifachen Mord vor. Nach der Tat war dem Verdächtigen zunächst zweifacher Totschlag vorgeworfen worden. In der Anklage heißt es, dass die Tatwaffe ein Messer gewesen sein soll.

Leichenfund

Der Fundort am Niehler Hafen

Als Tatort wird der Niehler Hafen genannt. Die Staatsanwaltschaft spricht in ihrer Anklage von Heimtücke und Habgier. Möglicherweise könnte laut Anklage eine Unterhaltsforderung der Frau gegenüber dem Angeklagten Auslöser der Tragödie gewesen sein. Es wird erwartet, dass erst in einer Gerichtsverhandlung Details zu den Hintergründen bekannt werden.

Schiffsbesatzung entdecke Leiche im Hafenbecken

Die Tragödie trat durch die Beobachtung einer Schiffsbesatzung zu Tage. Die Mitarbeiter auf dem Schiff sahen einen leblosen Körper im Hafenbecken und alarmierten die Wasserschutzpolizei. Die Beamten fanden schließlich den leblosen Körper der 24-Jährigen. Ein gerufener Notarzt konnte der Frau nicht mehr helfen. Später hatten Rechtsmediziner Verletzungen am Oberkörper der 24-Jährigen festgestellt – es sollen Stichverletzungen gewesen.

Schnell fragten sich die Ermittler einer Mordkommission: Wo ist der vierjährige Sohn? Kurze Zeit später dann die schockierende Nachricht: Auch das Kind ist tot. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde auch der Vierjährige umgebracht. Bei der Obduktion sollen ebenfalls Schnitt- und Stichverletzungen festgestellt worden sein. Das Kind fanden zwei Spaziergänger in Worringen bei Rheinkilometer 709. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Junge ebenfalls im Bereich Niehl in den Rhein geworfen wurde und der Leichnam rund 15 Kilometer bis nach Worringen abgetrieben ist.

Täter könnte Opfer gezielt an den Rhein gelockt haben

Zu den tödlichen Angriffen soll es am äußersten Ende des Niehler Hafens – an der Straße „Am Molenkopf“ gekommen sein. Lockte der Angeklagte die 24-Jährige gezielt an den einsamen Ort? Diese Frage wird vermutlich erst im Prozess geklärt werden. „Die beiden Erwachsenen hatten sich am Niehler Hafen im Beisein des Kindes verabredet und getroffen“, teilte die Staatsanwaltschaft nach dem Fund der Leichen mit. Der kleine Junge lebte bei seiner Mutter in Kalk, der Kindsvater wohnt in Niehl. Der Angeklagte ist der leibliche Vater des getöteten Kindes. Das Kind ist das Ergebnis einer kurzen Liaison. Nach Rundschau-Informationen waren beide kein Paar.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Kölner Staatsanwaltschaft sprach im November 2021 vom Ex-Freund. Wie die Rundschau aus informierten Kreisen erfuhr, soll der mit Spannung erwartete Prozess bereits im Juli 2022 starten. Die Anzahl der Verhandlungstage ist noch nicht abzusehen.