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Erzähler der Rocky Horror Show„Die High Heels waren die größte Herausforderung"

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Von Frank‘n‘Furter  zum Erzähler: Hardy Krüger Jr. in der Rocky Horror Show.

  1. Ab Dienstag, 10 Mai steht der Schauspieler Hardy Krüger Junior auf der Bühne des Musical Domes.
  2. In der Rocky Horror Show löst er Sky du Mont in der Rolle des Erzählers ab.
  3. Kaja Hempel hat vorab mit dem 54-Jährigen gesprochen.

Was bedeutet die Rocky Horror Show für Sie?Krüger:Ich freue mich, dass die Rocky Horror Show auch heute noch so abgefeiert wird. Ich habe das Gefühl, heute ist alles so vergänglich. Dass sich etwas durch mehrere Generationen hinweg hält, das gibt es gar nicht mehr. Ich denke, das ist wichtig für unsere Gesellschaft, dass etwas auch Bestand haben kann. Und auch das Thema Transsexualität ist natürlich heute genauso aktuell wie damals oder auch mehr denn je.

Sie hatten in der Rocky Horror Show Ihre Schauspiel-Anfänge. Mögen Sie etwas darüber erzählen?Damals war das natürlich ein Wahnsinns-Stück für mich – eine große Herausforderung. Aber man möchte sich ja auch als junger Mensch gerne ausprobieren und in etwas hineinschlüpfen. An die Premiere kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich fand das damals ganz „erschreckend“ mit diesen ganzen Fanclubs, die da hingekommen sind. Denn früher hat man bei der Show ja noch viel mehr Dinge mitgebracht beispielsweise Reis und Kekse. Die Sachen wurden dann geworfen. Oder es gibt auch diese Handratschen mit denen an bestimmten Stellen Krach gemacht wird. Die größte Herausforderung bei der Premiere war für mich damals aber in den High Heels zu laufen. Das war wahnsinnig gefährlich, denn mit dem Reis wurde das zu einer einzigen Rutschpartie auf der Bühne. Da musste ich dann meine Schuhe ausziehen und ohne weitermachen.

Lieber Theater oder Film?Ich komme von der Bühne. Da fühle ich mich zu Hause. Man ist irgendwie sein eigener Regisseur und bekommt direktes Feedback vom Publikum, das hat man beim Film natürlich nicht. Die Arbeit von Schauspielern auf der Bühne ist wie die von einem Chirurg mit einem Skalpell, die Arbeit von Schauspielern vor der Kamera dagegen wie mit einem Laser. Das Theater bleibt uns Schauspielern immer erhalten, weil sich nicht jeder traut auf die Bühne zu gehen. Vor der Kamera dagegen steht inzwischen fast jeder – Schlagersänger und Influencer und so. Am Ende macht es aber die Mischung aus Theater und Film aus.

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Haben Sie eine persönliche Beziehung zu Köln?Durch die Shows habe ich mehr denn je in Köln zu tun. Ich habe auch viele Freunde in Köln und bin gerne da. Köln ist eine schöne Stadt und sehr jung und liberal. Und auch das Publikum in Köln ist immer toll.

Wenn Sie vor Ort sind, gibt es etwas, was Sie gerne machen?Als ich mal länger in Köln war, bin ich immer in ein Teehaus am Rheinufer gegangen. Dort hab ich immer gerne auf der Terrasse gesessen und auf den Rhein geschaut. Ich weiß aber gar nicht, ob es das noch gibt.

Wie fühlt es sich für Sie als Schauspieler an, dass so langsam das Leben auch in die Theater zurückkehrt?Es ist ein tolles Gefühl wieder in vollem Haus zu spielen. Wir hatten ja jetzt eine sehr lange Durststrecke in den Theatern. Zum Glück hatte ich in der Zeit noch Lesungen. Aber sowas ist natürlich nicht zu vergleichen wie mit der Rocky Horror Show. Wir freuen uns schon sehr auf Köln und dass es wieder losgeht, aber wir vergessen nicht, was sonst in der Welt so abgeht. Mit unserem Stück unterstützen wir auch die Ukraine. Also machen wir unseren Job auch um zu helfen. Ustinov hat das mal zu mir gesagt: „Man muss die Leute erstmal zum Lachen bringen, bevor man sie zum Nachdenken bringt“ – oder eben zum Spenden.