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Wein aus Köln-EhrenfeldDie Imi-Winery macht dem Kölsch Konkurrenz

Lesezeit 4 Minuten
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Kai Sommer ist einer der Gründer der IMI Winery.

Ehrenfeld – Heute gilt Kölsch als das Leibgetränk der Kölnerinnen und Kölner. Im Mittelalter jedoch war Köln eine der florierendsten Weinstädte ihrer Zeit. Nicht nur bauten die Kölner Wein im Stadtgebiet an und exportierten ihren Rebensaft in die Nachbarländer, auch die Domstädter selbst hingen gut an der Flasche: Rund drei Liter des damals zu den Grundnahrungsmitteln zählenden Getränks verleibten sich die Bürger pro Kopf und Tag ein.

Wein aus Köln-Ehrenfeld

Obwohl die Blütezeit des Kölner Weinanbaus und -konsums längst vorbei ist, will die Ehrenfelder „IMI Winery” Wein aus Köln wieder auf die Karte setzen. Gegründet wurde die Winzerei 2016 von Kai Sommer, Svenja und Jonathan Hollerith. Seitdem betreiben die drei gebürtigen Pfälzer eine Weinhandlung in der Körnerstraße - und produzieren ihren Wein mittlerweile ebenfalls in Ehrenfeld. Geerntet werden die Trauben zwar in pfälzischen Weinbergen, danach aber werden sie zur Kellerei in der Leyendeckerstraße gebracht: „Als wir in die Halle einzogen, war sie eine heruntergekommene Garage, die wir erst einmal auf Vordermann bringen mussten”, erzählt Kai Sommer.

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In der Weinpresse werden die Trauben ausgedrückt

Weinverarbeitung in ehemaliger Garage

Inzwischen aber ist aus der Garage eine voll ausgestattete Stätte der Weinproduktion geworden - inklusive Weinpresse, Fässern zur Lagerung, Kork- und Etikettiermaschine. „Jonathan hat die Weinberge in der Pfalz von seinem Vater Joachim geerbt, der mit Spitznamen Imi hieß. Wir haben unsere Winzerei also nach ihm benannt, weil er uns zur Weinproduktion gebracht hat”, erklärt Kai Sommer. Während Jonathan Weinbau studierte und als Winzer im amerikanischen Kalifornien arbeitete, war Kai in der Unternehmensberatung tätig: „Als Jonathan dann das Weingut seines Vaters übernommen hat, haben wir alle unsere Jobs gekündigt und gesagt: Probieren wir es einfach”, erzählt der 32-Jährige. Der Plan: Wein in der Stadt produzieren: „Wir haben uns für Köln entschieden, weil wir alle einen Bezug hierhin hatten und Köln eine Stadt mit sehr viel Liebe ist - auch für Produkte, die von hier kommen.”

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Also verlagerten die drei Gründer ihre Weinproduktion nach Ehrenfeld: „Wir lesen alle Trauben per Hand in der Pfalz und verarbeiten sie dann hier weiter.” Bei Rotwein werden die Trauben zunächst von den Stielen gelöst und dann samt der Haut in Bottichen vergoren. Anschließend wandern sie in die Weinpresse, der Saft kommt zur weiteren Gärung in Fässer: „Dort reift der Wein dann noch zwischen elf und 18 Monate”, erläutert Kai Sommer. Weißwein hingegen kommt in der Regel zunächst in die Presse und gärt erst im Anschluss: „Alle unsere Weine sind Bio-zertifiziert, wir achten darauf, alles so natürlich wie möglich zu halten.”

Freiwillige Erntehelfer willkommen

Da die IMI Winery jedoch ein kleiner Betrieb ist, freuen sich Kai, Svenja und Jonathan über freiwillige Helfer, die bei der Lese und der Produktion mit anpacken: „In Köln gibt es zum Glück viele Menschen, die helfen wollen. An einem Produktionstag stehen wir schon mal zwölf Stunden in der Kellerei, aber so kommt es einem nicht vor”, weiß Kai Sommer, „es macht einfach viel Spaß und der Wein schmeckt auch besser, weil man etwas für ihn getan hat.” Ist die Reife des Weines beendet, wird er in Flaschen abgefüllt.

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1300 Liter Fassungsvermögen: Aus diesem Tank wandert der Wein am Ende der Produktion in die Flaschen. 

Diese werden dann mit einem Korken und einem Etikett versehen - die Motive für die Etiketten bezieht die IMI Winery aus der Kölner Street Art-Szene: „Unser Kriterium ist, dass die Kunstwerke zum Zeitpunkt der Abfüllung im Kölner Stadtbild zu finden sind”, erklärt Kai. Sind die Flaschen dann bereit für den Verkauf, werden sie zur Weinhandlung in der Körnerstraße gebracht. Neben dem hauseigenen Wein gibt es hier auch Käse- und Wurstspezialitäten, die im Rahmen von Verkostungen auch vor dem Kauf probiert werden können. In Zukunft wollen die drei Gründer zusätzliche Weinberge erschließen, mit Rebsorten experimentieren und ihre Produktion weiter ausbauen: „Viele Winzer aus der Pfalz halten das, was wir machen, für verrückt”, erzählt Kai, “das stimmt vielleicht auch ein wenig - aber wir haben eben einen anderen Einschlag in der Art und Weise Wein zu machen.”

IMI Winery, Körnerstraße 20, geöffnet mittwochs bis freitags von 14 bis 19 Uhr sowie samstags von 11 bis 18 Uhr.

www.imi-winery.de