Gastro am RheinboulevardBurger und Schwertfisch bei „Grissini“ und „Sticky Fingers“

Stilvolle italienische Küche bietet das „Grissini“ in einem von zwei Glaspavillons am Rheinufer. Küchenchef Julian Waldner schafft den kulinarischen Spagat.
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- In dem einen Lokal werden Pommes an der Theke bestellt, in dem anderen kommen Antipasti und italienischer Wein auf den Tisch.
- Wir haben Küchenchef Julian Waldner, der sowohl für den Street Food-Laden „Sticky Fingers“ wie auch das italienische Restaurant „Grissini“ zuständig ist, gefragt, wie er den Spagat meistert.
Köln – Die beiden gläserneren Pavillons an den Rheintreppen stehen nur wenige Meter auseinander. In dem einen werden Pommes an der Theke bestellt, in dem anderen kommen Antipasti und italienischer Wein auf den Tisch. Julian Waldner ist als Küchenchef für beide zuständig: Am rechten Ärmel der Kochjacke trägt er den Aufnäher des Street Food-Ladens „Sticky Fingers“ und rechts den des Italieners „Grissini“. Ist das ein Spagat für den 34-Jährigen?
„So können wir für jeden Geschmack etwas anbieten“, erklärt Waldner, „außerdem habe ich im Sticky Fingers tatkräftige Unterstützung“. Zur Mittagszeit kommen aus den umliegenden Bürogebäuden die von der Arbeit Ausgehungerten und freuen sich auf einen Burger. Für ein Business-Lunch oder romantisches Dinner bietet sich dagegen der Italiener an.
Für jeden Geschmack etwas dabei
Sechs Jahre nach Planungsbeginn eröffneten Ende vorigen Jahres die beiden Glaspavillons. Die Baugenehmigung brauchte länger als die hiesigen Betreiber des Hyatts sich das vorgestellt hatten. Zu dem gehören die beiden Lokale. „Der Name Hyatt steht hier aber nirgends. Das haben wir bewusst so gewählt“, sagt Waldner. Das Edelhotel werde mit höherpreisigen Angeboten gleichgesetzt, zudem seien die Lokale keine Hotelrestaurants.
Durch die Glasfassade haben die Restaurantgäste direkten Blick auf den Dom. „Die schönste Sicht hat man bei Sonnenuntergang“, schwärmt Waldner. Wie sich der Himmel hinter dem alten Bauwerk rosa-orange färbt, kann er auch aus der Küche des „Grissini“ beobachten. Diese ist nur durch eine Theke vom Restaurant getrennt. Wer hier in der Nähe sitzt, kann Deutsch und Italienisch hören. Nicht nur der Großteil der Karte, auf der Maispoularde und Schwertfisch stehen, ist italienisch, viele in Waldners Team sind es auch.
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Für einen geselligen Start in den Abend empfiehlt der Chef die Antipasti-Platten (ab 5,80 Euro). Auf einem Holzbrett werden eingelegte Gemüse, fluffiger Mozzarella und Parmesankäse serviert. Mit etwas Balsamico-Creme und gerösteten Pinienkernen entfalten die Appetizer ihren vollen Geschmack. Dazu passt ein Peroni. „Das italienische Lagerbier ähnelt dem Kölsch, ist aber einen Ticken herber“, erklärt Waldner.
Weniger fein ist es drüben im Sticky Fingers, wo Selbstbedienung angesagt ist. „Das Sticky Fingers ist keine Pommesbude“, betont Waldner. Selfservice ja, aber mit Streetfood aus Asien, Nord- und Südamerika. Neben der traditionellen Currywurst (4,50 Euro), Süßkartoffel-Fritten (4 Euro) sind Poke Bowls (ab 9 Euro) im Angebot. Das hawaiianische Gericht ist ein mediterraner Salat mit Zutaten wie Lachs, Algen und Avocados. Die beiden Lokale sind von Grund auf verschieden, aber eins eint sie: Der kulinarische Anspruch.