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Corona-PandemieDarum warten Kölns Schulen noch immer auf Luftfilter

Lesezeit 3 Minuten
Luftfilter dpa

Die Schulen meldeten einen Bedarf an Luftfiltergeräten für tausende Räume an. Wann sie sie erhalten, ist ungewiss.  

Köln – Luftfiltergeräte in Schulen und Kitas? Ein Aufregerthema in den vergangenen beiden Corona-Jahren. Gerade hört man dazu wenig – die Zahlen sinken, der Alltag läuft ohne Test- und Maskenpflicht. Und meist auch (noch) ohne Luftfiltergeräte. Während der Corona-Pandemie waren die Geräte besonders mit Blick auf die Wintermonate mit schlechteren Lüftungsmöglichkeiten vielfach gefordert worden. Doch ob sie pünktlich zur kalten Jahreszeit in einem prognostizierten Corona-Herbst in den Räumen stehen werden, ist die große Frage.

Tausende Luftfilter in der Warteschleife

Denn die Auslieferung von Luftfiltergeräten für Kölner Schulen und Kitas lässt weiter auf sich warten. Der Grund: Zwei Bieter im Ausschreibungsverfahren haben Rügen erhoben. Das juristische Prozedere müsse nun abgewartet werden, teilt die Stadt auf eine Anfrage der Rundschau mit. „Ein Zeitrahmen ist nicht absehbar.“

Das sehr komplexe Vergabeverfahren stand kurz vor dem Abschluss: Nach der europaweiten Ausschreibung der geplanten Lieferung und Aufstellung von Luftfiltergeräten in bis zu 7500 Räumen in den Kölner Schulen und Kitas vom September 2021 und aufwendiger Prüfung der eingegangenen Angebote wollte die Stadt die Zuschläge an die ermittelten „Bestbieter“ erteilen. Bis Anfang Februar sollten die Zuschläge erteilt werden, ab Anfang März wären die Geräte ausgeliefert worden – aber dann hätten Bieter gegen die Vergabe geklagt.

Nun heißt es weiter warten. „Leider haben zwei Bieter, die nicht beziehungsweise nicht im gewünschten Umgang einen Zuschlag erhalten sollten, gegen die beabsichtigten Zuschlagserteilungen Rügen erhoben“, erläutert die Stadt. Jetzt werde das weitere Vorgehen rechtlich geprüft. „Die Entwicklung des Verfahrens bleibt abzuwarten.“

Bedarf von 2850 Geräten angemeldet

Zum Hintergrund: Fördertöpfe zur Beschaffung von Luftreinigungsgeräten gibt es ausschließlich für Räume, die nicht ausreichend belüftet werden können. Dies wurde in Köln bereits für die vor einem Jahr beschafften 108 Geräte ausgeschöpft. Ad hoc konnten darüber hinaus rund 300 Geräte ausgeschrieben und aufgestellt werden. Außerdem identifizierte die Schulverwaltung rund 7500 Räume, die für den Einsatz weiterer Geräte in Betracht kommen. Der Betrag wurde als Maximalzahl für die Ausschreibung festgelegt. Mit der Gebäudewirtschaft wurden die Erfüllung der statischen Voraussetzungen der Schulgebäude dafür und die Frage der Stabilität der Elektroleitungen in den Schulgebäuden abgestimmt. Im August fragte die Verwaltung auch den konkreten Bedarf an Schulen ab, im August 2021 war ein Bedarf von 2850 Geräten angemeldet worden. Vor dem Hintergrund des festgestellten Bedarfs und um auf dem „ersichtlich problematischen und umkämpften Markt für mobile Luftfiltergeräte überhaupt brauchbare Angebote in nennenswerter Größenordnung zu bekommen“, sei für die Ausschreibung eine Mindestabnahmemenge von 3000 Geräten festgelegt worden.

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„Weitere 4500 sollen über eine Rahmenvereinbarung ohne Abnahmeverpflichtung beschaffbar sein“, so die Stadt. Die Ausschreibung wurde am 14. September europaweit veröffentlicht. Konkret lägen mittlerweile von den Schulen angemeldete Bedarfe für 4537 Geräte vor. Sollte eine Auswertung der Angebote ergeben, dass sofort mehr als 3000 Geräte kurzfristig lieferbar sind, „würden direkt mit der Zuschlagserteilung auch mehr als 3000 Geräte abgerufen werden, wenn möglich alle 4537 von den Schulen aktuell gewünschten Geräte.“ Würde, hätte, sollte.