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Jubiläum unterm TurmDie Escher „Talkshow“ findet zum 50. Mal statt

Lesezeit 3 Minuten
Jubiläum Talk unterm Turm

Am Freitag, 8. November, feiert das Format „Talk unterm Turm“ Jubiläum.

Zum 50. Mal findet in Esch der „Talk unterm Turm“ statt. Das Format wurde einst von Angela Maas, ehemalige WDR-Lokalzeit-Moderatorin, initiiert.

„Talk unterm Turm“ ist eine Institution in Esch: Seit 27 Jahren lädt das Organisationsteam zweimal im Jahr in den Pfarrsaal des Martinushauses zu der Veranstaltung ein, bei der sich jeweils drei Gäste den Fragen der Moderatoren stellen. Zwar ist 27 eine recht krumme Zahl an Jahren, die den Ausfällen während der Corona-Pandemie geschuldet ist, dennoch kann die Reihe mit ihrer neuen Ausgabe an diesem Freitag ein rundes Jubiläum feiern, denn es wird das 50. Mal sein.

Sieben Damen stehen unter einer Luftballon-20.

Im Jahr 2021 feierten Angela Maas und weitere Moderatorinnen die Wiederaufnahme des Formats nach zweijähriger Corona-Pause.

Dass der Titel „Talk unterm Turm“ (TuT) auf die in den 1990er Jahren populäre Talkshow „Talk im Turm“ anspielt, kommt nicht von ungefähr, denn begründet wurde die Veranstaltung von der TV-Journalistin Angela Maas, die lange Jahre das Magazin „Lokalzeit“ im WDR moderierte und in den 1990er Jahren mit ihrem damaligen Ehemann, dem zuletzt vor allem als Hart-aber-fair-Moderator bekannten Frank Plasberg, in Esch wohnte. „Sie hatte uns damals angesprochen, weil sie eine ähnliche Veranstaltungsreihe aus ihrer Heimat in Aachen kannte, und sich das auch gut für Esch vorstellen konnte“, sagt Gertrud Meinert, die „Talk unterm Turm“ seit Beginn mit organisiert und auch moderiert. Nach einem Besuch des Aachener Originals begannen die Vorbereitungen und am Nikolaustag im Dezember 1997 erfolgte die erste Veranstaltung, die Angela Maas damals selbst moderierte.

Drei Gäste und ein Musiker, der die Gesprächsrunden auflockert

Seitdem ist das Prinzip immer gleich, wie Gertrud Meinert erklärt: drei Gesprächsrunden zwischen einem Moderator und jeweils einem Gast, die von einem musikalischen Gast mit Live-Musik aufgelockert werden. Oft genug kennen die Zuschauer die Gäste aus ihrer Nachbarschaft, aber nicht zwingend. „Die Grundidee ist, dass unsere Gäste etwas mit Esch zu tun haben sollen, das ist aber sehr weitläufig gemeint“, erläutert Meinert, „Oft sind es ganz normale Leute von nebenan, die aber etwa einen interessanten Beruf oder ein interessantes Hobby haben“.

So erinnert sie sich etwa an einen Gast, der ehrenamtlich Häftlinge im Gefängnis besuchte oder an die Haushälterin gleich mehrerer Escher Pastoren. „Wir hatten Sportler mit ausgefallenen Sportarten zu Gast, einen Zauberer, oder auch den Vorsitzenden der Escher Mai-Gesellschaft“, sagt Meinert. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr das Gespräch mit einer jungen Frau, die von ihrer Essstörung berichtete – eine andere sprach über ihren Alkoholismus. „So offen vor Menschen zu sprechen, die oftmals Nachbarn sind, erfordert noch mehr Mut, als vor einer Kamera“, meint Meinert.

Normalerweise haben die Veranstaltungen also kein gemeinsames Thema – dieses Mal aber schon, denn auch die Gäste haben jeweils ein Jubiläum zu feiern. „Wir haben jemanden vom Kumede-Theater des Heimatvereins Köln auf der Bühne, das sein 77-jähriges Jubiläum feiert, und von der Bahnhofsmission, die 125 Jahre alt wird“, so Meinert. In der dritten Gesprächsrunde wird das TuT-Team selbst im Rampenlicht stehen und sich den Fragen des Publikums stellen.

„Talk unterm Turm“ mit Gertrud Meinert und Gästen, Freitag, 8. November, 20 Uhr im Martinushaus, Martinusstraße in Esch